Die Wasserfälle von Keila sind wie die Wasserfälle zuvor wandernde Wasserfälle von bis zu 10 cm pro Jahr. Sie liegen wirklich schön in einer Art Parklandschaft eingebettet. Außerdem sind sie breiter.
Danach fuhren wir zu einem Gefängnis, das inzwischen in einem See versinkt. Genaugenommen ist es ein Zwangslager für den Kalkabbau gewesen. Aber nur für die Einfahrt zu dem See sollte man bereits Eintritt zahlen. Darauf hatten wir keine Lust und so besuchen wir ein altes Kloster und fuhren dann gleich durch nach Haapsaluu. Dieser Ort wird als alter Bischhofssitz beschrieben. Das ist untertrieben. Der Kerl hat hier eine 13 Meter hohe Burgmauer um seine Kirche errichten lassen.
Außerdem gibt es noch die Legende der weißen Frau. Es war nämlich Frauen streng verboten die Burg zu betreten und so hat sich eine Geliebte als Mann verkleidet, um bei ihrem Mann zu sein. Als das aufflog wurde sie in die Wand eingemauert und verhungern lassen. Die gute alte Kirche wie wir sie kennen. Sie erscheint seitdem als Geist. Wollen wir hoffen, dass das stimmt.


Der Ort selbst ist ganz klein. Eher wie ein großes Dorf und das alte Seebad – was es auch ist – ist auch an seiner Uferpromenade nur noch in Teilen als das zu erkennen. Aber man kann die mondänen Bauten noch sehen bzw erahnen. Alles hier ist sehr ruhig und gelassen. Wie man sich einen Ort eigentlich wünscht, den man ganz entspannt besuchen möchte.
Umso erstaunter waren wir als wir auf dem Weg raus aus der Stadt plötzlich dutzende uralte, riesige Dampfloks neben der Straße stehen sahen. Sie sind leider bereits so sehr am rosten, dass sie nicht mehr lange so beeindruckend erhalten bleiben werden. Auch der alte Bahnhof ist sehr schön, sehr lang und hat viele schöne kleine Holzelemente und Türmchen. Leider haben ein paar Idioten in einem der Züge schon ein Feuer gelegt und ihn ausbrennen lassen. Wir waren hellauf begeistert, da die Loks die in Deutschland noch erhalten sind in den letzten Jahren immer kleiner geworden sind, während es hier reine Monster sind.




Auf dem Weg nach Pärnu übernachten wir auf einem RMK Platz an einer wilden einsamen Küste. Traumhaft, wie fast immer in Estland. Es kommen noch ein Radfahrer- und ein Motorradpärchen an einen der vielen Grills.

Wir brechen auf, als neue Grills geliefert werden und fahren nach Pärnu. Dem nächsten größeren Seebad und einer Stadt, die zum Glück endlich schöne Cafés hat.
Die Stadt ist wirklich schön. Tolle Holzhäuser, viele Cafés, ein wahnsinnig toller Strand, der trotz der Massen an Touristen, die in der Hauptsaison wohl hier sein müssen, immer noch sehr schön ist.

Nach hinten raus ist Pärnu eine moderne Stadt, mit dem billigsten Waschsalon unserer Reise, einer günstigen öffentlichen Dusche und einem wunderschönen Vogelschutzgebiet in einem langegezogenem Sumpfgebiet in einer Biegung hinter der Stadt, in dem wir sogar übernachtet haben.



Auf dem Weg zur Grenze nach Letland kommen wir an noch gewaltigeren und noch besser ausgestatteten RMK Camps vorbei. Alle direkt am Strand, teils 3 km lang. Da ein kalter Wind herrscht, fahren wir aber weiter nach Lettland in den Gauja Nationalpark.