Am nächsten Morgen erkundeten wir die dem Festland zugewandte Seite der Insel Brac und stoppten, wegen der schlechten und sehr steilen Wege zu den Buchten in einer Serpentine auf der Straße nacht Postira und badeten in einer menschenleeren Bucht. Von hier aus wanderten wir über einen Küstenweg die 3 km in die Bucht von Uvala Lovrecina. Hier ist ein echter (seltener) Sandstrand, der bis weit ins Wasser hineinreicht und wo man keine Angst vor Seeigeln haben muss. Wir genossen die Sonne auf dem Holzsteg und den letzten Saisontag im Café. Denn ab morgen ist die Hochsaison in Kroatien beendet und die letzten Bars schließen.

Am Abend besuchten wir Postrina, die sich für den schönsten Ort Dalmatiens halten (naja) und nach einigen weiteren Orten fuhren wir zum Glück nach Pucisca. Auch wenn wir hier nur auf dem städtischen Parkplatz standen, hatte uns der Ort sofort in seinen Bann gezogen. Es war bereits dunkel geworden und der kleine Sportplatz am Parkplatz war so voller Leben, dass es eine Freude war zuzuschauen, wie Kinder und Jugendliche jeden Alters verschiedene Dinge parallel spielten. Auch der Ort selbst ist um das Hafenbecken herum nicht nur wunderschön gestaltet, es beherbergt auch eine Menge kleiner Bars und Cafés. Und das Wichtigste, es gibt einen sehr saubere kostenlose heiße Dusche am Kai. Damit hatten sie uns eh schon. In dem kleinen Koto Kaffeebar fanden wir unser neues Zuhause. Den nächsten Tag erkundeten wir die Küsten des kleinen Fjordes und wanderten hinaus zum Leuchtturm. Nach einer weiteren Nacht verließen wir schweren Herzens den Ort. Wir können ja schlecht für immer auf dem Parkplatz stehen, dann müssen wir evtl doch noch Strafe zahlen.Eine letzte Runde durch den Hafen. Eine Crew von Männern sitzt in einem Holzboot und isst gemeinsam ein Mahl und singt dabei einheimische Lieder.

Wir fahren die Serpentinen hinauf und machen uns auf einen 30 km langen Weg in die nächste Bucht. Dieser Ort ist noch ursprünglicher. Besitzt kaum etwas ausser ein bis zwei Bars und einen tollen Anblick von oben. Als wir in der Bar Platz nehmen, hören wir ein Holzboot auf uns zusteuern und eine Crew die aus vollem Halse einheimische Lieder schmettert. Unsere Kerle (und eine Frau) hatten es nicht so weit mit ihrem Boot und nehmen am Tisch neben uns Platz, wobei sie ein Lied nach dem anderen anstimmen. Irgendwann reißen wir uns los und fahren an die Südspitze der Insel, wo wir von Sumartin wieder die Fähre ans Festland nehmen. Die Fähre ist dieses Mal so klein, dass wir rückwärts drauf fahren müssen und bei unserer Ankunft in Markarska einfach im rechten Winkel auf die Hafenmauer zwischen zwei Segelbooten zusteuern, um von hier direkt auf die Stadtpromenade entladen zu werden. Unser Eindruck von Brac: Eine Insel, auf der es trotz Tourismus ganz beschaulich zugeht, lässt man mal das goldene Horn aussen vor. Wenn man Einfach nur gemütlich essen gehen möchte und ansonsten kleine Fahrrad oder Mietwagenausflüge machen möchte, ohne zu weit zu fahren, ist die Insel ganz nett. Für unsere Art des Reisen momentan würde ich nicht noch einmal den teuren Fährpreis bezahlen, aber bereuen tun wir es beide nicht.