Die Komanfähre ist inzwischen vielen bekannt. Für alle, die es noch nicht kennen:
Du fährst ein paar Stunden durch die Berge hinauf.
Da die Strecke in sehr schlechtem Zustand aber mit einem normalen Wagen machbar ist, brauchst du für 20 km ca eine Stunde. Nach einer Stunde in den Bergen kommst du auch am ersten Highlite an: Ledis Place. Aber dazu mehr unten.
Dann nach einer weiteren Stunde erreichst du durch einen einspurigen aber in beide Richtungen befahrenen langen kurvigen Tunnel einen kleine Plattform hinter einer Staumauer am Stausee, dem Komansee.
Dieser See ist von hier aus die einzige Möglichkeit, die Stadt Fierze zu erreichen, von der aus du dann in das berühmte wunderschöne Valbonatal weiter hinauf fahren kannst.
Es gibt keine Straßen, es sei, denn du fährst von Süden her heran (über die A1)


Die Fähre kann ca 4 Vans und zusätzlich evtl 3 PKW an Board nehmen und fährt dich 3 Stunden durch herrliche Schluchten und blauem Wasser (ja mit Müll) den See hinauf nach Fierze. Das ist ein ganz besonderes Erlebnis. Das beginnt schon beim manövrieren auf der winzigen Fläche hinter dem Tunnel, auf der sich dutzende Minibusse drängen, die hauptsächlich Kosovaren ausladen, deren Hauptreiseroute hierlang nachhause führt.

Dann fährst du Rückwärts auf die Fähre hinauf. Die Geschichten, dass die Fähre nur an einem Sandhaufen anlegt, sind vorbei und auch das Schiff macht einen ganz guten Eindruck. Auch wenn 2011 eine Fähre in nur 4 Minuten gesunken ist, wovon man kaum etwas lesen kann im Netz (es war vermutlich nicht die Autofähre), fühlten wir uns sicher. Im schlimmsten Fall ist es zum Ufer nie weit.
Auf der Fahrt sieht man vereinzelte Häuser in den Bergen. Aber selten. Auch sie werden mit der Fähre beliefert. Und so wurden mit uns auch bestimmt hundert Packungen Mehl und Zucker transportiert.



Der Preis ist für albanische Verhältnisse teuer. Mit 7€ pro qm Autofläche plus Personen, kommt eine Summe um die 80€ zusammen. Bei Berisha kann man das auch online buchen. Musst du auch. Die Fähre ist fast immer ausgebucht.

Ledis Place


Auch wir mussten einen Tag länger bei Ledis Place warten, bevor wir zur Fähre ran fahren konnten. Wir hätten die Nacht auch schon mit dem Bus auf der Fähre verbringen können, aber die Zeit bei Ledis Place war einfach schön. Schon die Anfahrt auf den Hof war wie in einem Disney Film. Uns kamen auf dem Parkplatz ein Pony, Hunde, Katzen, Hausenten, Enten, Truthähne, Hühner mit winzigen Küken und noch viel mehr entgegen.
Der Campingplatz (bzw Stellplatz) mit Klo und Dusche ist frei. Natürlich wäre es nett dort zu essen, was wir auch getan haben. Der Terassengarten über dem Stellplatz ist mit vielen kleinen Sitzgelegenheiten und Schaukeln ausgestattet. Hier findet man immer ein schönes Plätzchen und während man die Katzen streichelt und die Minifiep-Küken um deine Beine wuseln, wartest du auf die viel zu großen Portionen zu unschlagbaren albanischen Preisen und dabei hervorragender Qualität. Und morgens wird dir auch noch ein Tablett mit frischen Pfannkuchen und Honig ans Auto gebracht. Der Blick über den Canyon und die Tiere, die Menschen und das Essen, all das lassen dich nur schwer wieder abreisen.

Aber auf uns wartet eine Fähre und die ersten tollen Reisenden, die wir kennenlernen durften in Albanien…