Das Valbontal befindet sich vom Fähranleger Fierze nochmal über eine Stunde entfernt. Erstaunlich war, wieviele Orte sogar Städte es auf dem Weg hierhin noch gab. Doch dann wurde es immer weniger und irgendwann tat sich eine Passage zwischen zwei hohen Bergen auf und wir folgten der Valbona entlang einer recht guten Straße.

Irgendwann erreichten wir das berühmte Tal. Eigentlich gibt es zwei berühmte Täler. Das Valbonatal auf dieser Seite und Teth Tal auf der anderen Seite eine 1900 Meter hohen Passes, den man von hier aus überqueren kann. Man schafft aber nur eine Strecke pro Tag, da sie mindestens 6 Stunden dauert.


Dass es der Touismus noch nicht ins Tal geschafft hat, wäre eine Lüge. Spätestens das riesige völlig Fehl am Platze wirkende Hotel eines Investors, das sich dir auf deinen Weg ins Tal praktisch in den Weg stellt ist ein Indiz dafür. Aber der Rest ist noch recht klein gehalten. Es gibt überall einfache Campingplätze und Pensionen und ein paar größeren Anlagen, dennoch lässt sich – wenigstens momentan noch – erahnen, wie es einmal war und wie es wohl ist, wenn die 3-7 Meter Schnee im Winter kommen und das Tal von der Außenwelt abgeschnitten ist. Während es im Inland noch richtig grün war, stehen die Bäume im Tal in den buntesten Farben, die wir je gesehen haben. So haben wir uns den Indian Summer in Kanada immer vorgestellt. Ein Farbenmeer, an dem wir uns gar nicht sattsehen können und besonders im Kontrast zu den 2600 Meter hohen Gipfeln um uns herum, einfach atemberaubend.



Wo die Straße aufhört ist bereits das Flussbett mit seinen Geröllmassen fast so breit wie das Tal und mit dem richtigen Auto, kannst du auch weiter hinauf fahren. Genau genommen 4 km durch das Flussbett, bevor es dann steil den Pass hinauf geht.

Wir sind diese 4 km gewandert, haben unsere neuen Berliner Bekanntschaften von der Fähre an ihrem Allrad Van besucht und sind bis zum Ende des Flusses gewandert, wo es nochmal eine kleine Hausansammlung mit Restaurants und Cafes gibt.

Hier sahen wir auch einen Wagen, der ganz sicher nicht gemacht ist, um bis hier zu fahren, was uns auch die Ölspuren auf dem Weg hierher zeigten. Ob der je wieder wegkommt. Man weiß es nicht…



Auf unserem Rückweg begleitet uns Bimmelvieh in Form von Kühen und wir beschließen 1 km zurückzufahren in das Tal und hier vor einem Wahnsinnspanorama frei zu stehen.

Wenn die Sonne weg ist, ist es schon ziemlich kalt und man kann sich gut vorstellen, dass der Pass jetzt bald (Nov-Mai) geschlossen wird. Das ist auch der Zeitpunkt zu dem die Fähre ihren Betrieb einstellt.

Wir fahren deshalb den gesamten nächsten Tag über die Berge hinunter Richtung Meer. Der Weg ist ewig und führt über mehrere Gebirge. Würde wahrscheinlich sogar Tage dauern, würde es nicht den neuen 5€ teuren Tunnel hinter Kukes auf der neuen A1 geben, der uns eine Ewigkeit unter der Erde versteckt, bevor wir weit unten wieder heraus kommen.