Bohol – genauer Panglao, ist das kommende pendant zu Balis Canggu. Wie schön es hier einst war, lässt einem die Tränen in die Augen steigen, wenn man im Gegensatz dazu die zubetonierten Strände heute sieht. Es geht um Geld. Konzerne, riesige Resorts haben Mauern vor die Strände der Insel geschoben und verlangen Eintritt. Nebenbei auch von Einheimischen, wie uns ein Wachmann traurig erzählt.


Der nette Kerl, gibt uns eine Tipp, wo s noch ein kleines Stück für die Einheimischen gibt.
Und wie auch in Canggu haben wir wieder 4 Nächte gebucht, also wieder zu viel. Selbst die angegebenen Sehenswürdigkeiten der Insel Bohol hauen uns nicht vom Hocker. Mehr interessieren uns die Dinge dazwischen, die wir mit dem Roller entdecken.


Interessant ist, dass der Tourismus hier die Durchschnittspreise bereits so abnormal in die Höhe getrieben hat, dass es auch in größerer Entfernung keine Läden mehr gibt, bei denen wir zu normalen philippinischen Preisen essen können. Was das für Einheimische bedeutet, möchten wir uns gar nicht ausmalen. Wie schön es hier vor 20 Jahren war, hören wir nur noch aus Geschichten und machen uns Sorgen um andere Orte, die wir genau deshalb nicht mit Namen gepostet haben.
Wir entdecken nach einiger Suche drei Orte, die teuer aber nicht unfassbar teuer sind. Ein Café von ein paar Deutschen, wo es eine tolle Smoothiebowl gibt, ein Bar/Café, die eine chillige Einrichtung hat und als Höhepunkt für Björn ein schwedisches Café (ok das war teuer), wo Lennard uns Krabbenbrote und Wafflor mit Jordgubb Marmelade macht. Wir haben fast Tränen in den Augen, während wir auf der wunderschön schwedisch eingerichteten Aussichtsterasse sitzen und um uns herum die Welt im Unwetter versinkt. Egal! Waffeln und Krabben-Smørebrød. Dänisch – Schwedisch. Egal. So lecker! Diese Orte versöhnen uns. Die restliche Zeit treiben wir uns in Tagbilaran herum, um unser Reisequipment neu aufzustellen. Ein Teil wird in Cebu per Container nachhause geschickt, ein Teil bleibt bei Jens und wir brauchen einen zweiten Handgepäckbackpack für die Weiterreise…

Bohol nach Cebu nach Seoul nach Japan


Mit dem vollen Gepäck geht es nach 4 Nächten zurück von Panglao Bohol nach Tagbilaran Bohol. Wir waren vor 3 Tagen hier, haben Tickets für die Fähre am 19. gekauft.
Draußen steht ein Schild, dass die Fähre am 18. ausfällt. Warum kann er uns nicht sagen. Er sagt das Wetter. Also wenn etwas auf uns zukommt, dass bereits drei Tage im Voraus eine Fähre punktgenau ausfallen lässt, unsere am 19. aber garantiert fährt, dann müsste das schon ein enormes Wetter sein. Davon war aber nichts in Sicht und der 18. verlief genauso sonnig wie immer. Wir fahren also die 20 km in die Stadt, geben den Roller ab, laufen zur Pier. Alles gut.

Nur der Security Mensch an der Wartehalle sagt: Ferry? No canceld!
Unser Flug geht morgen! Soviel zu „garantiert“ und wegen Wetter. Was nun? „Take Ocean Jet“.
Ganz klasse. Das gute Stück kostet das dreieinhalbfache und sprengt unser Budget über Wochen.
Aber wir haben keine Wahl. Wie kommen wir an unser Geld? Wir müssen in die Stadt zurück zum Fährbüro. Es ist Sonntag. Ich renne zum Fährbüro. Ute versucht Oceanjet zu buchen, weil eine riesige Fähre jetzt auf diese winzigen Boote buchen muss. Beim Büro der gecancelten Fähre steht, dass die Fähren heute UND morgen gecancelt sind. Beide. „Destroyed“, sagt der Beamte. Wohl ein Language-Fehler. Das Büro hat auf. Am Sonntag. Ein kleiner Bubi sitzt dort und muss allen Leuten das Geld wiedergeben. Das schafft er natürlich nicht und besser noch: Er hat nicht soviel Geld. Das Unternehmen lässt die Fähre ausfallen, schreibt es nirgends dran, schickt keine Nachricht, wofür sie unbedingt unsere Nummer haben wollten, verstärkt kein Personal im Office und hält nichtmal das eingenommene Geld bereit und als Krönung dreht er aus Verzweiflung das Schild auf „closed“ und sagt ich solle nächste Woche wieder kommen, um mein Geld zu holen. Nochmal: Wir fliegen morgen. Jetzt platzt mit der Kragen. Am Ende renne ich mit meinem Geld zum Pier.

Ute hat die letzten Tickets erhalten für horrende 850 Peso statt 370 Peso. Nun will man aber nochmal 150 Peso für unser Gepäck, weil bei so einem „günstigen“ Schiff ist das natürlich nicht mit drin. Außerdem zahlen wir den Preis für die teuerste Klasse, Klima usw. und bekommen einen Platz im Regen an Deck eingeklemmt zwischen Stühlen. Immerhin kommen wir an.