Es gibt so viele deutsche Dörfer in Transilvanien, dass man unmöglich alle anschauen kann. Wir besuchen dennoch viele, die wir am Wegesrand erblicken. Dann gibts da riesige Kirchen, manchmal gar einen Dom, weitere grosse fürstliche Gebäude … nur der Zahn der Zeit nagt und nicht alles ist so renoviert und aufbereitet wie der alte Bischoffsitz in Biertan.

Biertan


Biertan dagegen ist auf jeden Fall eines der Highlites was Kirchenburgen angeht. Das Ensemble ist hübsch, die verschiedenen Türme unterschiedlicher Bauart sind hübsch (manche scheinen dich anzuschauen), dazu überdachte Treppenaufgänge und Tore und Gänge. Dazu gibt es eine große Kirche und einen Tresorraum, in den damals die Bürger bei Belagerungen all ihre Wertsachen gebracht haben. Heute funktioniert er nicht mehr, aber früher gab es 7 Schlüssel, die in einer bestimmten Reihenfolge eingesteckt und gedreht werden mussten, um die vielen Riegel zu öffnen. Sowas liebe ich ja. Die Dame, die in der Kirche Informationen bereit hält erzählt uns in einwandfreiem Deutsch über die Geschichte und wann sie gekommen und wieder gegangen sind. Sie, die Sachsen wie sie. Was wir vermutet hatten ist wahr, dass die Sachsen, die hier siedelten, eben nicht Sachsen waren, wie wir es verstehen, sondern der Begriff für Deutsche war, die der König vom Ungarn anwarb, um hier unter großen Privilegien das Land zu bestellen. Alle kamen aus versch. Gegenden. Hier kamen sie aus der Region, die heute Luxemburg ist und so spricht sie auch heute noch den Dialekt, der hier sächsischer Dialekt heißt. Und dann erzählt sie, wie nach
Ceaușescu fast alle nach Deutschland gezogen sind und dann immer seltener zu Besuch kamen. Die meisten sind inzwischen tot oder zu alt und die Kinder wollen woanders hin im Urlaub. Verstehen wir und verstehen wir auch gleichzeitig nicht. Es ist so schön hier, so ruhig und wieder einmal schlägt uns eine Siebenbürgin vor doch herzuziehen. Aber nur, wenn ich das mit dem Schloss wieder in Gang bringen darf!

Holzmengen

Info:
Eintritt Biertan 15 Lei + parken.