Wir befinden uns in einer Warteschleife für den Flug nach Leticia in den Amazonas. Anders als in Asien sind Inlandsflüge in Kolumbien nicht günstig, es sei denn man bucht sie länger vorab. Gepäck- nicht mal Handgepäck – ist drin.


Daher geht s nach Manizales. Das liegt im Hauptkaffeeanbaugebiet auf 2000 m. Das klang – irrtümlicherweise – nach Cafés und einer gewissen Gemütlichkeit. Wir finden eine Stadt mit einer halben Millionen Einwohner vor, die sich über viele Täler und Berge zieht und konsequenterweise bringt uns eine sehr günstige Seilbahn vom Busterminal hinauf in die Stadt, deren alter (nicht Altstadt) Kern auf einem der Bergkämme liegt. Mit uns reist ein bayrischer Kolumbianer mit Partnerin auf Familienbesuch.


Oben zieht sich eine Einkaufsstrasse entlang des Kammes mit mächtigem Betondom (mit Café auf dem Kirchendach). Rechts und links führen Strassen steil bergab. In einer dieser Strassen wohnen wir.

Wir haben grosses Glück, dass wir uns getraut haben eine Airbnb Wohnung ohne Bewertungen zu mieten, denn wir leben drei Nächte in einem Zimmer in einem historischen Haus, das Elizabeth und Alejandro zu einem kleinem Kulturzentrum ausgebaut haben. Überall stehen Instrumente, Mischpulte, werden Bänder geknüpft, wird gemalt. Genau unsere Welt. Die Sparchbarriere verhindert nicht, dass wir mit Händen, ausgedacht spanisch klingenden Worten und Gesten versuchen uns zu unterhalten. Unser Spanisch wächst zu langsam, zur Notwendigkeit.

Aber die beiden wissen, wo es doch noch ein gemütliches Café gibt, einen Naturpark und wir fahren als es dunkel wird mit dem Bus aus der Stadt zu einigen heissen Quellen.

Wir gehen sogar für 1,60€/Person ins Kino und schauen Barbie (engl).
Wir lernen eineN KulumbianerIn kennen, die vor 7 Jahren in Köln gelebt hat und soviel deutsch redet wie wir spanisch.

Und am letzten Morgen laden uns unsere Gastgeber zum Frühstück ein und schenken uns zum Abschied zwei schöne typisch kolumbianische Armbänder. Da fällt es schwer, als wir mit unserer Gondel wieder nach unten schweben, um mit dem nächsten Minibus nach Cali zu rasen.