Korçë soll die kulturelle Wiege Albaniens sein. Deshalb haben wir uns eigentlich auf den Weg gemacht und weil wir in Albanien mehrfach positvie Überraschungen in Städten erlebt haben. Und was sollen wir sagen:
Korçë ebenso.
Am augescheinlichsten ist die kleine Altstadt, der früher einmal der alte Bazar war. Es ist ein Viertel aus kleinen zweistöckigen Handelshäusern, das komplett verkehrsberuhigt ist und in dem hunderte Restautants und Cafés zum verweilen einladen.
Wirklich sehr schön angelegt.


Aber auch sonst gibt es in der Stadt alle möglichen Schichten des Lebens anzusehen. In einer Straße wird auf der Straße gehandelt und es ist wuselig wie auf einem arabsichen Markt, in einer anderen Fussgängerzone ist es schon fast steril und man begegnet Gebäuden aus ganz anderen Zeiten, aber auch Erinnerungen an abgerissene Kirchen. Eine intakte imposante Kirche steht nicht weit entfernt dieser Fussgängerzone und unweit von hier ist das erste Kino Albaniens zu finden, das die Heimkehrer in den 1920ern aus den USA mitbrachten. In dessen Umgebung findet man noch weitere Stadtteile mit recht gut erhaltener Altbausubstanz, die sicher in den nächsten Jahren noch herausgearbeitet wird.
Über der Stadt an den Berghängen tronen Kreuze, Kapellen und ein großer Gedenkplatz.
Natürlich hat uns Korçë wegen der Caf´és gefallen ( wir Junkies ), wegen der Stimmung und wegen der Gegensätze.



Korçë war für uns das Tor zu unserer Mehrtagestour durch die Berge im Süden, die uns in einem großen Bogen an die griechische Grenze ( in eine Schlucht mit Thermalquellen) und zurück nach Benjë zu den dortirgen Quellen führte. Die Strecke ist ruckelig aber machbar. Es wird gebaut, also wird es bald nicht mehr so einsam sein, dennoch sind die Berge wunderschön, es gibt einsame Plätze und auf halbem Weg die berühmte Farma Sortira, wo der Reisende lagern und speisen kann und wenn er – mangels Sprache – pantomimisch „ich hätte gerne den Ziegenkäse aus der Karte zum mitnehmen“ tanzt, einen ganzen Kilo Ziegenkäse gewinnt.