Für zwei Tage fahren wir hinaus aus der Großstadt.

Heute geht es 2 Stunden Richtung Guatapé. Bekannt ist dieser Ort für seinen 200 Meter steil aufragenden Granitstein, den einst zwei Bergsteiger in den 50ern bestiegen und die Idee hatten einen Treppe hier hinauf zu bauen.

Und so quetschen sich heute die Massen dort hinauf. Wir natürlich auch. Aber viel interessanter fanden wir die Landschaft und besonders das kleine Städtchen Guatapé.


Das – eher – Dörfchen mit seinen bezaubernden bunten Gassen liegt an den Ufern eines Stausees. Im Gegensatz zu anderen Stauseen auf der Welt, sieht dieser gar nicht so aus, sondern hat eine Inselwelt geformt, die aussieht als wäre man in einer zerpflückten Seenlandschaft irgendwo in Schweden oder Finnland mit Schweizer Hügeln. Wirklich schön.

Natürlich baut hier jeder Häuser und nicht wenige Prominente leben hier. Auch Escobar hatte hier eine Villa, die das Cali Kartell 2 Monate vor seinem Tod in die Luft sprengte und die man noch immer besichtigen kann.


Das Städtchen hat ein paar schöne Restaurants. Einen Abend bevor wir in Guatapé ankommen sprechen wir darüber, dass Ute gerne das Bäumchen ihres Vaters zum Bonsai machen möchte und ich setze in Hamburg ein Buch auf die Merkliste der Bücherei.


Warum erzähle ich das? Weil wir in diesem Café mit seinen kleinen Zimmern mit höchstens 2 Tischen pro Raum sitzen und genau dieses Buch auf dem Regal steht. AUF DEUTSCH.
Erst dann fallen mir die deutschen Zeitschriften auf und es erklärt den verdammt guten, tatsächlich recht deutschen, Käsekuchen.
Der Onkel sei deutsch.


Die Häuser der Stadt sind allesamt mit Wandgemälden oder besser buntem Stuck bestückt. Die Reliefe erzählen Geschichten der Bewohner. Die Balkone, Fenster, Türen sind knallbunt. Die Stimmung im Ort ist ebenso.


Wir wohnen mit unserem kleinem Häuschen direkt am Hang über dem Fussballplatz, der Motorcrosstrecke, einem Basketball- und Tanzplatz und eines weiteren Fussballplatzes und jeden Abend geht hier die Post ab…
Hier lässt es sich aushalten. Vielleicht sollten wir länger bleiben als nur 2 Tage.

Auf dem Weg zum Bus: