Am nächsten Morgen wollen wir mit dem Bus zum Hafen fahren.
Die Leute sind total unsicher, ob wir das wirklich tun sollen, weil es keine festen Fahrpläne gibt, die Fahrt anstrengend sei und auch die Fähre nicht sicher sei. Erstaunlich wie wenig viele Reisende reisen. Die buchen Vans und kaufen Tickets vorab.


Dann kommt ein Van mit neuen Touristen für die Blase an und die Rückfahrt wird plötzlich sehr günstig. Immer noch teurer als der Bus, aber wir lassen uns überzeugen und fahren mit der ganzen Rotte zusammen 1,5 Stunden zum Hafen.

Dort besteigen wir ein Pumpboat nach Ubay. Es ist üblich, dass ein Coastguard Mensch vor Abfahrt an Board kommt und ein Bild von den Passagieren macht. Der hier besteht darauf, dass wir Schwimmwesten tragen müssen. Soll uns das beunruhigen? Die Fahrt ist unfallfrei und ich bekomme eh kaum etwas mit, da ich extrem müde bin und merke, dass sich etwas zusammenbraut. Wir fahren an etwas im Wasser vorbei, dass an eine Stadt im Wasser erinnert. Erst auf googlemaps finden wir ein Luftbild und tatsächlich ist es eine ganze Stadt auf einem Riff. Keine weiteren Infos, außer dass es 2 Schulen gibt. Bei der Menge an Taifunen hier bestimmt ein großartiger Spaß.



In Ubay teilt sich unsere Gruppe in zwei Richtungen. Wir fahren mit Rachel und Johnny, der hier schon ein bisschen lebt und perfekt Visayan spricht ins ruhige abgelegene Anda.



Der Bus wirft uns kurz vor Anda raus und Johnny handelt einen sehr günstigen Preis für die letzten 10 km aus. Wir zwängen uns in ein Zweiertricycle mit 4 Leuten, vier großen und etlichen kleinen Rucksäcken. Johnny sitzt draußen auf einem Miniträger, ich hinter dem Fahrer quer auf dem Motorrad. Bereits mit Kopfschmerzen und mehr.

Als wir in unserer Unterkunft ankommen, nehme ich mir für die nächsten Tage eine Auszeit auf dem Klo. Nicht auszudenken, wir wären nach Siagaro gefahren und hätten jetzt in einer Zwischenstation zwischen den Fähren gehangen.

Als ich (B) die ersten Male unsere kleine Hütte verlassen kann und in dem tollen kleinen Coco Loco Restaurant die Leckereien probieren kann, machen wir die ersten Ausflüge.

Es ist weiterhin brüllend heiß. Dabei wären die Strände eigentlich so schön. Aber es ist nicht aushaltbar dort.


Stattdessen gehen wir zu der kleinen Cenote und Ute springt todesmutig unter Anfeuerung der umstehenden Philiippinos hinein. Da meine Knie noch schwach sind, belass ich es beim Hinuntersteigen. Hier unten ist es angehm kalt und kleine Fische schwimmen um dich herum.

Wir bekommen hier im nirgendwo tatsächlich eine echte Bratwurst für die Hessin unter uns, da es einen Schweizer Schlachter gibt.

Nach 6 Tagen Dauerklo gehe ich doch zu einer Apotheke. Warum habe ich das nicht vorher getan? Apotheken auf den Philippinen sind nicht wie bei uns. Sie sind rein kommerziell verkaufen Cola, Süßigkeiten und Tabletten, tragen zwar weiße Kittel, aber anders als in allen Ländern zuvor haben sie keine Ahnung von der Medizin, sondern verkaufen einfach das was die Werbung sagt. Amerikanisiertes Land.
Man schlägt mir sogar vor doch einfach andere Medikamente zu nehmen oder Pulver und was weiß ich noch alles und wird sogar ungehalten, wenn man nach medizinischen Infos fragt. Die Antwort ist, man sei nur Verkäufer. Warum erzähle ich das? Als ich hier in dem Kaff verweifelt zur Apotheke gehe und der Frau erzähle was mein Problem ist lacht sie mich aus. Greift fachfräulich unter den Tisch und legt drei Packungen auf den Tisch. Genau wie es in Deutschland wäre. Mineralien, einen Stopper und besonders einen Bakterienkiller. Google sagt zwar es sei für Pferde, aber wenn s wirkt. Und das tut es. Innerhalb einer halben Stunde enden die Krämpfe und alles andere. Dass man in den Städten nur noch Schwachsinn verkauft bekommt und auf dem Dorf medizinisch begründete Medizin, lässt vermuten, was uns viele hier erzählen. Ärzte besitzen Apotheken und verschreiben Dinge, die sie verkaufen wollen.



Mit der Medizin ist es mir möglich mit Ute zum Mangroven Steg zu fahren und weiter die Küstenstraße hinunter, wo wir durch wunderschönen Dschungel in unberührte Nester fahren. Eine traumhafte Landschaft hier draußen.

White Heaven

Wir besteigen den Aussichtspunkt White Heaven über den etwas versteckten Eingang des White Heaven Cafes.

Aktuell ist es kostenlos, es wird aber noch an Plattformen gebaut. Der Weg nach oben lohnt sich, es gibt einen tollen Blick über die Küste und das kleine Dörfchen Anda.