Japan endet. Wir fliegen nach Korea. Die Rettungskarten an Board von Jinair zeigen wie romantisch sie sich eine Notlandung vorstellen.
Wir sind wieder mal erstaunt was für gigantische Koffer diese kleinen – speziell weiblichen – Koreanerinnen mit sich führen und dann geht es hinein in das gefühlte Kind von Japan und China, das Land der Kaffeesüchtigen, lebendigen und überraschenden Menschen.

Sie leben mehr aus sich heraus, manche sind unfassbar Scheisse, andere unfassbar nett. All das sind Ausdrücke von Leben. In Japan war alles geordnet. Weird things waren eher unter der Oberfläche und betrifft oft den Umgang mit Frauen. Erst in Korea fällt uns auf wie sehr wir „Emotionen“ vermisst haben. Echte Emotionen. In Japan sehe ich noch immer die Freundin, die ihre beste Freundin verabschiedet, wie man spürt, dass sie hinrennen und sie umarmen möchte und doch reicht es nur zu einem kleinen aufbiegen der Handflächen zu einem winzigen Winken auf Hüfthöhe. Und auch das gilt nicht immer. Wie gesagt, Japan und Schubladen, das funktioniert nicht. Aber, auch wenn ich das Gröhlen von betrunkenen Menschen gewöhnlich unangenehm finde, zieht sich ein Lächeln auf mein Gesicht, als ich vor unserem Hotel Koreaner feiern höre. Man lebt, man fühlt, man drückt sich aus. Mit allen negativen Folgen, die das hat. Dann ist auch mal jemand kacke, aber es kommt nicht zu diesen fast unvermeidlichen Ausrastern oder Suiziden, die ein soziales Korsett wie Japan automatisch nach sich zieht. Heißt nicht, dass wir Japan nicht lieben. Aber wir sehen auch, was für Konsequenzen die totale Ordnung für den Einzelnen haben kann, besonders wenn er nicht funktionieren kann oder will.
Dennoch vermissen wir dieses Land ohne Mülleimer, ohne Grafitti, der supersauberen, immer verfügbaren Toiletten, der zuende gedachten Funktionen und entspannten* aber einsamen Menschen bereits jetzt und werden wiederkommen.
WIR WAREN IN JAPAAAAAAAAN.

First impressions of Seoul.
Die berühmte Starfield Libary, die in Wirklichkeit eine recht neue Buchhandlung in einer Mall ist. Cooles Design, das den Laden mit Café und Arbeitsplätzen berühmt gemacht hat.

Wir haben uns durch die lokalen Spieße und Rollen in der U-Bahn gefuttert. Leider sehen wir auch Haie im Restaurantbecken und viele lebende Oktopusse, die wir so gerne retten würden.

Der erste Tag ist verregnet. Wir fühlen uns wie in Hamburg. Es ist deutlich kälter als in Japan und wir probieren die Stadtbusse aus, nachdem wir die Jagd nach Tageskarten aufgegeben haben. Niemand spricht englisch, keiner kann helfen. Touristeninfos sprechen auch nur koreanisch. Am Ende stellt sich heraus, dass die Metro hier so günstig ist, dass sich Tageskarten gar nicht rechnen und so besorgen wir uns nur die T-Moneycard, mit der man alles von Bahn, Eintritte und Einkäufe bezahlen kann. Praktisch.

Weiter gehts mit Cafés und Food in Seoul. Wir sind im Ikseondong Viertel. Alles sieht so extrem lecker aus.

In Seoul dreht sich alles um Essen und Kaffee. Zusammengefasst dreht es sich um fancy Food. Hat es ein Gesicht, ist fluffy like hell oder hat kreischend grelle Farben, bilden sich lange Schlangen. Die Cafés haben alle etwas besonders. Instagramable Eingänge mit Rauch, Wasser, elektrischen Kuhställen, künstlichen Salinen, Teehaus Stil. Alles teuer, alles sehr cool und schön. Man sieht wie hoch das Einkommen in Korea ist, da ein Kaffee hier gerne mal 5-8€ kostet und die extrem fluffigen Pancakes locker 14€. Es war schon hart, all diese Wahnsinns Cafés zu sehen, durch die Scheibe die Leckereien zu sehen, aber einfach nicht leisten zu können