Ranken überwuchern den gesamten Dschungel und machen ihn undurchdringbar

Nachdem wir mit einem Kleinbus die anderthalb Stunden nach Phong Nha hinter uns gebracht haben, ist die Freude groß, als wir in den Bungalow neben Yvi einziehen.

Der Bungalow ist schön, bis auf das Bad und die Umgebung ist atemberaubend. Der Ort ist total klein, aber wir haben auch das Gefühl weit weg von einer Großstadt und ihren evtl infizierten Menschen zu sein.

Phong Nha Nationalpark

Flussbett im Nationalpark

Phong Nha Nationalpark ist unglaublich schön und die Umgebung noch genauso.

Hier gibt es im Prinzip die gleichen Felsen wie in der Halong Bay oder in Ninh Binh, aber als riesiges Gebirge. Der gesamte Nationalpark ist riesig und die Natur hat hier unzählige Höhlen geschaffen, unter anderem die größte Höhle der Welt, die – ganz Vietnamtypisch – nur für den absurden Eintrittspreis von 3.000$ (in Worten: Dreitausend Dollar) zu besuchen ist.
Abgesehen davon gibt es hier einen unglaublich schönen Dschungel. Für uns der dichteste und echteste Dschungel, den wir je gesehen haben. Hier käme man, wegen der Schlingpflanzen nicht mal einen Meter hinein ohne eine Machete. Und selbst damit, dürfte es Stunden dauern auch nur ein paar Schritte vorwärts zu kommen. Aber es gibt auch geführte Touren zu ein paar wunderschönen Höhlen, mit oder ohne Übernachtung und mit oder ohne schwimmen durch die Höhle.


Es gibt zwei Höhlen, die eigentlich eine ist, die nur mit dem Boot erreichbar sind (Phong Nha Höhle) und in die das Boot hineinfährt, bevor du sie zu Fuß erkunden kannst. Das hat Yvi schon gemacht.
Es gibt zwei weitere Höhlen, die man selbst erreichen kann, wenn man einen Roller hat. Sie liegen im Nationalpark und geübte Rollerfahrer können die Paradise Cave in gut 30-40 Minuten erreichen. Die Straßen sind gut, aber steil und wir haben ein paar böse Unfälle gesehen. Aber dennoch lohnt es sich. Es sind atemberaubende Strecken und versuch so wenig wie möglich der riesigen Schmetterlinge zu erwischen, die deinen Weg kreuzen.

Viele weitere Bilder zum unglaublichem Grün des Nationalparks findest du hier

Björn auf der Straße durch den Nationalpark



Auf dem Weg zur Paradise Cave befindet sich der Botanic Garden, der eher ein Dschungelwanderweg ist, mit einem Wasserfall zum baden und den du bereits nach 9 km erreichst. (Das geht auch mit dem Fahhrad, dann aber den Berg zurück runter schieben (s.u.) !)

Diese Strecke ist bereits der Anfang des Loops, den man hier mit dem Roller fahren kann und der etwa 40-50 km lang ist. Also den Roller vorher volltanken (80.000)


Eine weitere Höhle, kurz bevor man den Nationalpark auf der anderen Seite wieder verlässt ist die Dark Cave. Dort waren wir nicht, da diese Höhle eher was für Actionbegeisterte ist. Mit Ziplining, Schwimmen, Matschbaden und vielem mehr ist das bestimmt lustig.

Anschließend führt der Loop weit hinaus über die Reisfelder, immer noch zwischen großartigen Bergen hindurch und die Landschaft ist noch immer wunderschön. Entlang eines Flusses, wo überall gewuselt und gearbeitet wird, wo Büffel, Kühe und Kinder auf den Straßen laufen, Rollerbrücken den Fluss kreuzen und eine christliche Kirche nach der anderen folgt, geht es dann in einem großen Bogen wieder zurück nach Phong Nha.



Der Nationalpark kostet ausserdem keinen Eintritt und du kannst beim Schlagbaum einfach durchfahren.

Wir hängen die ersten beiden Tage eigentlich nur rum und gehen essen.
Wir lernen tatsächlich während unseres gesamten Aufenthaltes die Veggiebox lieben und dort speziell die Smoothiebowls.

Bilder zum Essen in der Veggiebox siehst du hier.

Botanic Garden

An unserem Guesthouse

Am dritten Tag nehmen wir die Räder und fahren zum Botanic Garden. Das letzte Stück schieben wir sie den Berg hinauf. Dann wandern wir 2 Stunden an Wasserfällen und tollen Aussichten vorbei. Ein wirklich schöner Wanderweg, den man nicht nach 15 Uhr antreten kann.

Nach einer langen Wanderung, ein Wahnsinnsausblick

Tolle Bilder von der Wanderung im Botanic Garden findest du hier

Auf dem Rückweg entkommen Yvi und ich nur knapp einem schweren Unfall, weil wir nicht bedacht haben, dass unsere Fahrradbremsen uns nicht aufhalten können und so rasen wir ungebremst die Serpentinen hinunter, durch Schlaglöcher und hoffend, dass niemand entgegen kommt. Ich bin mir sicher, dass ich mich entweder fallen lassen muss und dann mindestens starke Schürfwunden bis Brüche haben werde, oder schlimmer noch, aus der Kurve hinab in den Urwald fliegen werde, wo ich bzw wir mit Sicherheit nicht schnell geborgen werden können, zumal Ute nichtmal mitbekommen würde, wo wir genau rausgeflogen sind, da sie – wie wir später feststellen – schlauerweise rechtzeitig abgestiegen ist und nicht in Sichtweite ist.

Undurchdringbar

Nach dieser Erfahrung nehmen wir uns für den nächsten Tag einen Roller und trainieren mit Yvi fahren, bevor wir beschließen, dass Ute ihren Roller fährt und ich Yvi mitnehme. Ute hat sichtlich Spaß daran, endlich wieder selbst zu fahren und braust davon.

Paradise Cave und Loop

Wir fahren zur Paradise Cave und ich bin zwar überwältigt von ihrer Höhe und den tollen verschiedenen Stalaktiten allerdings sehe ich nicht das überall beworbene Loch, durch das die Sonne herein scheint. Selbstverständlich wird damit auch am Eingang geworben, ohne daraufhinzuweisen, dass man das nur mit einem Führer erreicht.
Pictures in Vietnam never show, what s in for you.
Aber abgesehen davon, eine wirklich schöne Höhle, ohne Kitsch, natürlich belassen und gut zu erreichen, auch ohne die Elektrowagen, die dich die paar Meter zum Fuß der Höhle bringen, aber nicht den eigentlich anstrengenden Weg der hunderten Stufen hinauf.

Paradiescave


Bevor wir in die Höhle gehen essen wir noch etwas. Yvi möchte vegetarischen Reis. Gibt es nicht. Es gibt Gemüse. Und es gibt Reis und es gibt Bratreis. Und Bratreis mit Fleisch. Aber Bratreis mit Gemüse geht nicht, obwohl der Bratreis mit Fleisch ja auch Gemüse drin hat. Gemüse und Reis fragen wir. Ja aber nicht Gemüse mit Bratreis. Ok dann bitte ein Bratreis ohne Fleisch und einmal Gemüse. Geht nur halb. Das könnte tatsächlich auch Deutschland sein.

Die Runde führt an den besagten Reisfeldern und arbeitenden Bauern vorbei zurück. Wir fahren aber nicht zurück, sondern am Ort vorbei in ein Cafe (East Hill Café) auf einem Hügel, das Yvi bereits mit dem Rad besucht hat und wo es plattgehauene Hühner und Getränke zum Sonnenuntergang gibt. Auf dem Rückweg fahren wir durch einen Hagel von Mücken, wie wir ihn noch nie erlebt haben

Tolle Bilder von der Paradise Cave und vom Loop gibt es hier zu sehen.

Farmstay

Am nächsten Tag machen wir mit dem Roller einen Ausflug in die gleiche Richtung und finden das wunderschöne Farmstay, wo wir praktisch den ganzen Tag zwischen den Reisfeldern am Pool verbringen und genießen das unglaublich schöne Ambiente, das hier ein Australier geschaffen hat. Dazu gibt es eine der besten Eggplants (Aubergine), die ich bisher hatte und auch die Fresh Springrolls sind klasse. Abends fahren wir Yvi und ich natürlich dennoch in die Veggiebox während Ute auf der ungenutzen Umgehungsstraße noch ein wenig ihren Trieben nachgeht und mit dem Roller herumheizt. Da Yvi heute Nacht mit dem Bus nach Hoi An fährt, schläft sie noch eine Runde bei uns, bevor sie heute gegen 23 Uhr mit dem Nachtbus fährt.

Tolle Bilder vom Farmstay gibt es hier zu sehen

Der Loop und die Dörfer

Am nächsten Tag nutzen Ute und ich den Roller, um den Loop anders herum zu fahren, diesesmal besuchen wir aber die Dörfer auf der anderen Seite des Flusses und queren den Fluss mehrfach über die verschiedenen Rollerbrücken. Wir kommen auch an eine Fähre, einem kleinen Kahn, mit dem man von hier drüben mit dem Roller auf „unsere“ Seite bei der Phong Nha Cave übersetzen kann.

Die Fähre für den Roller


Wir fahren die gesamte Runde noch einmal zurück und erkunden noch andere Wege an der Kreuzung im Nationalpark. Der Park ist überall wunderschön und man hätte sicher noch zig Kilometer fahren können. Tatsächlich führt einer der schönsten Strecken hier bis nach Hué, wohin wir morgen früh mit dem Bus fahren werden. Dann fahren wir noch einmal mit dem Roller auf die gegenüberliegende Seite der Phong Nha Cave und schauen nach, ob wir eventuell etwas verpasst haben, dadurch, dass wir uns heute gegen eine Bootstour und stattdessen für eine nochmalige Runde entschieden haben. War ok denke ich.

Tolle Bilder von den beiden Loop Touren gibt es hier zu sehen.



Nach der Runde fahren wir noch einmal zum Farmstay und genießen noch eine Eggplant. Zuvor allerdings fahren wir zum angeblichen Farmstay Harbour und entdecken stattdessen auch dort eine wunderschöne Landschaft in der die wohl glücklichsten Hunde leben. Überall auf den Feldern wird gespielt, mit anderen Hunden herumgetollt und spazieren gegangen. Einfach wunderschön hier auf einer Bank zu sitzen und über die Wiesen zu schauen.


Der kotzende Bus

Am nächsten Morgen um 5 geht s los und statt unseres versprochenen und gebuchten Sleeperbusses kommt ein kleiner Localbus für 12 Personen in den auf der 8 stündigen Fahrt alles reingestopft wird was geht, aber der wenigstens einigermaßen ordentlich fährt. Nur leider passe ich nicht zwischen die Sitze und die Mitfahrenden übergeben sich unentwegt in ihre Mundschütze oder kotzen in Tüten und werfen diese aus dem Fenster. (Unter anderem auch eine Dame, die wir am nächsten Tag als unsere Zugbegleiterin wiedererkennen)



Wenn hier irgendjemand infiziert ist, sind wir direkt im Epizentrum.

Info:

Nationalpark kostet keinen Eintritt. Am Schlagbaum vorsichtig durch fahren. Der Park ist riesig groß. Viele sehr große Schmetterlinge.

Botanic Garden:
40.000 Kein Botanic Garden wie man ihn kennt. Unterschiedlich lange Wanderwege, selbstständig ohne Führer. Langer Weg 3 Stunden (wir 2) mit herrlicher Aussicht im letzten Drittel und tollem Wasserfall (kalt, Badezeug nicht vergessen) Viele Schmetterlinge. Eintritt nur bis 15 Uhr und gegen Abgabe einer Nummer für den Notfall (du hast aber keinen Empfang)

Paradise Cave: 250.000 Parken 5.000 Elektrik Bus überflüssig, Strecke ist kurz, danach viele Treppen hinauf. Sonneneinfall in die Höhle, ist kein Teil der Tour die du alleine besuchen kannst, dennoch ist der Rest sehr gewaltig und natürlich belassen bis auf die Stege, über die man konfortabel laufen kann. Entfernung mit dem Roller ca 30-40 min. 27 km, teils steilere Abfahrten, mit Rollererfahrung kein Problem. Sahen aber böse Unfälle.

Dark Cave: Haben wir nicht besucht ist am Ende des Parks und damit deutlich weiter mit dem Roller. Ca 1 Stunde Fahrt.

Phong Nha Cave


Farmstay: Ca 20-30 min Fahrt

East Hill Café ca 15-20 min Fahrt

Rollerverleih

Tanken: Achte darauf, dass die Zapfsäule auf Null gestellt wird, bevor dein Roller befüllt wird! Tankstelle am Ortsausgang links rein gegenüber vom kleinen Jahrmarkt.


Veggiebox