Kyoto ist einfach schön. Letztendlich ist es auch eine große Stadt, die du mit der Bahn in einer halben Stunde aus Osaka erreichen kannst, aber Kyoto hat noch so viele alte Viertel, so viel Tradition und dazwischen auch immer wieder Gegenden wo wenige Touristen sind. Und natürlich auch die anderen, wo unglaublich viele sind. Aber auch das hat natürlich einen Grund. Denn auch dort ist es wirklich schön.

In Kyoto ist die Kimonodichte enorm hoch. Man muss dazu sagen, dass fast alle japanische Touristen sind, die hier traditionell gekleidet laufen wollen. Sich also einkleiden. Aber warum nicht. Dazwischen gibt es immer mal wieder eine echte Geisha oder alte Dame in traditionellen Kostüm. Wir waren gleich zwei Tage hierher gefahren und wären sicher auch noch ein drittes Mal gekommen. Einige Orte sind einfach too much. Auch wenn uns der Starbucks im traditionellen Teehausdesign wirklich interessiert hat. Aber das interessiert einfach zu viele. Ist ja logisch. Aber auch dazwischen, abseits passiert viel. Die Adler, die über der Stadt kreisen, die kleinen Cafés, Kanäle, Restaurants mit ihren Handtüchern vor den Eingängen (sind natürlich Tücher und keine Handtücher, die heute anzeigen, dass geöffnet ist.) Die Rikschas mit ihren Läufern, der kleinen Kuchenmaschine, die 10.000 roten Tore, die einen ganzen Berg hinauf führen. Und so vieles mehr.

Weil ich krank war (B) konnten wir nur Halbtagesausflüge machen und hätten sicher viel mehr entdecken können, aber auch so war es einfach nur schön. Ute dreht vollkommen durch in Kyoto und betont alle zwei Minuten „ICH BIN IN JAPAN!!!“

Was haben wir für ein Glück, zufällig genau zur Kirschblüte hier zu sein. Auch wenn wir in Hamburg, tatsächlich ähnlich schöne Kirschen haben, ist es der Kontext mit Kimonos und schönen Gebäuden, der der Szene einen besonderen Flair gibt. Es wirkt dabei gar nicht alt und vergangen, da sich die jungen Japanerinnen mit Vorliebe Kimonos ausleihen und durch ihre alten Straßen spazieren. Und schon ist es etwa gegenwärtiges. Kreuzt eine echte Geisha den Weg ist sofort der Unterschied zu spüren. Die Würde und der Respekt sind dann zu spüren. Besonders wenn ein älteres Paar in Alltagserledigungen durch die kleine Gassen wackelt.

Denn tatsächlich: Ohne Wackeln geht auf diesen Schuhen, die eher Bretter mit Klötzchen darunter sind nicht. Eine kleine Schräge und es kommt zum Geishakegeln.
Jedesmal wenn ein Windhauch durch die Kirschen fährt und die Blüten sich in Bewegung setzen geht ein Ohh und Ahh durch die Menge und für ein paar Sekunden vergessen alle die Kameras hochzureißen. Aber nur für ein paar Sekunden.
Kyoto ist so schön und (an einigen Stellen) so schön ruhig, dass wir uns entscheiden morgen von Osaka noch einmal herzufahren. (1/2h Fahrt)


In der Stadt entdecken wir eine Kuchenmaschine. Wieviel schöner kann ein Tag denn bitte noch enden?
Oder doch. Picture this: Du legst dich neben die Kuchenmaschine, öffnest den Mund und lässt dich füttern bis es einen großen Knall macht. Ok, vielleicht fahren wir doch lieber nachhause…