4 Pohon Ecolodge – Les 4 Arbres

Vor uns liegen 160 km entlang der wilden Nordküste. Wenige Dörfer, noch weniger Tankstellen (eine) oder Unterkünfte. Dafür wilde Strände, unglaubliche Landschaften.


Nach einer Stunde Fahrt halten wir bei Oliviér. Der Franzose hat hier im nirgendwo ein kleines Paradies geschaffen, von dem wir bereits hunderte Kilometer entfernt gehört haben. Wir wollen etwas essen und dann mal sehen. Wir haben noch eine Woche Zeit bis unsere Flugfähre zurück nach Bali geht und so bleiben wir. Erst eine, dann zwei, dann drei Nächte.


Viele kleine bunt angemalte Häuschen. Ein lodgeähnliches Haus ist unseres. Die anderen Gäste kommen nicht und so haben wir dieses Paradies für uns. Sofa, Hängematte, Katzen, Ziege, Outdoordusche mit freiem Blick über die Ebene in die Berge. Die Hühner, die jeden Abend in den Baum hinauf flattern, um Plätze kämpfen, ein Huhn aus dem Baum fällt, wieder hoch … und von vorne. Ein Gegacker und Getöse. Es ist wie auf einer Disneyfarm.

Hier gibt es kein Internet, was uns entschleunigt und zur Ruhe kommen lässt und da es im Umkreis von 1h nichts zu essen gibt, hat uns Oliviér versprochen, uns nicht verhungern zu lassen. Er bereitet uns morgens, mittags, abends Leckereien. Alles hausgemacht, auch das 🐓. Dazu hausgemachten Honig, Arakcocktails, EIS, Limonade! Da er Franzose ist, müssen wir nicht viel über die Qualität sagen.


Unser Haus ist oben offen. Spatzen brüten über unserem
Bett und Kolibris schweben in den Blumen vor unserer Couch.
Es gibt auf dieser Reise immer mal wieder diese besonderen magischen Plätze. Das hier ist einer davon.

Zurück nach Ruteng

Weiter geht es 130 km entlang der Küste zurück nach Ruteng. Unglaubliche Landschaften von Bergen, Buchten und kleinen Tälern mit Reis-, Zwiebel- und Karottenfeldern wechseln sich ab.

Auf den ersten 50 km ist es so natürlich und so einsam, dass wir nicht mal unsere Badesachen nassmachen müssen, als wir an einem einsamen Strand ins Wasser hüpfen. Große Spuren von Komodowaranen im Sand zeugen davon, dass wir aus dem Unterholz beobachtet werden. Hinweisschilder zeigen an, dass wir Recht haben.

Auf unserer Rinca Tour hatten wir zum Glück gelernt, dass es die gefährlichen Drachen, anders als allgemein gedacht, auch hier im Norden von Flores gibt. Deshalb sind wir wachsam.


Immer wieder überqueren wir große Ströme, wie ich sie in Kanada oder Alaska vermuten würde. Darin waschen sich Bewohner, liegen Wasserbüffel, spielen Kinder.

Ein kleines Dorf hat tatsächlich eine Tankstelle. Glück gehabt. Aber alle warten, weil kein Strom da ist und als er wieder da ist, sorgt ein ehemaliger Tourguide, der uns sofort ansprach dafür, dass wir gleich nach vorne durchfahren.


Dann geht es die nächsten Serpentinen hinauf und hinab und dann – wir sehen es kommen und sind zum Glück langsam – rutscht mal wieder der Roller weg. Das Schlagloch war richtig berechnet, der plötzliche Gegenverkehr nicht. Absurd nach der Horrortour nach Wae Rebo, stattdessen hier auf gerader Strecke. Aber nur ein paar Kratzer und mit Hilfe der Jungs aus dem Gegenverkehr geht es bald weiter nach Reo.

Ein Etappenziel nach 70km, wo es notfalls ein Hotel gäbe. Wir essen Frittiertes (Bananen, Nudeln, Pakora) bevor wir entlang eines großen Stromes die 50 km nach Süden ins Landesinnere antreten. Weg von der Küste. Auf dem Weg überall Party. Es ist Partywoche.


10 km vor dem Ziel machen wir halt an einem Feld und wie üblich kommen sofort Kinder und der Papa und wir quatschen (auf deutsch mal wieder) über sein Feld, Job auf Bali, German Fußball, seine Kinder) und nach einer halben Stunde erreichen wir Ruteng. „Home Sweet Home“ seufzt Ute als Ricardo uns in unserm alten Zimmer begrüßt. Eine Woche ist es her, dass wir in dieser Stadt irgendwo im Nirgendwo waren. Aber wo es hier Kaffee gibt wissen wir natürlich noch…