Das Hochland südwestlich von Valencia, ca eine Stunde entfernt liegt nicht nur unser absoluter Lieblingscampingplatz in absoluter Abgeschiedenheit – auf dem wir diesesmal eine Woche mit nur 3-10 anderen Parteien leben – nein, dort liegen auch eine ganze Reihe von spannenden Orten, die wir diesesmal für uns entdeckt haben.


Wir sind diesesmal durch die gesamte Ebene gefahren. Anfänglich gab es noch kaum Orte, dafür tiefe Natur, krasse Schluchten und Plateaus. Dann aber gab es hier oben doch wieder viel mehr Städte als wir erwartet haben, einen weiteren Canyon des Rio Grande (davon gibt es einige auf der Welt und auch in Spanien gibt es mehrere Rio Grande) und hier haben wir zum ersten mal verstanden, dass die Picknickplätze, die wir in Spanien ab und zu getroffen haben viel mehr sind als das. Die Area Recreativa sind Orte, die oft mit Dutzenden von Picknicktischen, Grillstellen, Klos, Duschen und Wasserquellen und manchmal auch kostenlosen Campingflächen angelegt sind und die von der Bevölkerung am Wochenende exzessiv genutzt wird. Fragt man sich am Tag zuvor noch, warum hier über 50 Tische stehen und einige so groß sind, dass 20 Personen Platz nehmen können, wird einem am Wochenende sofort klar, dass es sogar zu wenig Tische sind. Denn dann gehen die Spanier raus. Sie decken die Tische, kommen mit Familien oder oft auch nur 4-5 befreundete Paare. Essen, Grillen (Nur Oktober -Juni) und wandern oder fahren Fahrrad. Das allerdings immer nur im Tour der France Equipment. Wenn man meint, wir Deutschen seien vollkommen drüber, wenn wir uns auf Reisen ausrüsten, dann habt ihr noch keine Spanier, bei einer normalen Fahrradtour gesehen. Im Hinterland gibt es viele davon. Meistens führen braune Schilder zu diesen Plätzen, die mit einem Namen und einem Baum gekennzeichnet sind. Wir sind einem dieser Schilder gefolgt und die normale Straße war plötzlich ein Feldweg, der über 8 km immer kleiner wurde. Wir fuhren über atemberaubende Bergkämme, durch die Schluchten des Rio Grande und während die Bäume immer tiefer nach unserem Dach griffen und die Spuren in denen wir fahren konnten immer größerer Löcher aufwiesen näherten wir uns laut Google dem Platz. Die letzten 2 km zogen sich bei 5 kmh, während wir durch eine Furt fahren mussten und innständig hofften, dass uns niemand entgegen kommt.

Dann brachen wir aus dem Gebüsch und standen vor dem Picknickplatz und uns starrten ca 20 junge Bomberos fragend an. Die Feuerwehrleute sind mit ihren Löschwagen, den ganzen Sommer an Aussichtspunkten in ganz Frankreich und Spanien postiert und fahren erst abends wieder in ihre Feuerwehrhäuser zurück. Damit waren wir wahrscheinlich einfach nur das interessanteste was heute passiert war. Kommen doch nur 4×4 aus diesem Weg herauf gekämpft und für gewöhnlich keine Reisemobile. Die nächsten 2 Tage waren wir dann auch alleine auf dem Platz. Ohne Bomberos. Wir konnten duschen, in der Hängematte hängen, kochen, Ausflüge machen und rein theoretisch nackt herumlaufen.

Versteckte Wasserfälle und verzauberte Seen mitten in der Stadt.

Auf der Hochebene hinter Valencia liegen die Orte Quesa, Anna, Navarra usw. Während die Orte im vorbeifahren scheinbar langweilig zu sein scheinen, sollte man nicht verpassen an dem einen oder andern braunen Wegweiser zu stoppen. So wurde aus dem staubigen Parkplatz, den wir in einer Kurve besuchten und an dem wir den tag zuvor vorbeigefahren sind, ein genau besonderes Ereignis. Wenn man von hier aus dem Weg zu den Picknicktischen hinabsteigt, taucht man aus der staubig trockenen Landschaft ein in eine Flussbett, dass sich ständig verändert. Schon der Weg hinunter, durch einen aus den Stein ausgewaschen Weg ist spannend genug.

Dann aber kommt man an eine Stelle, wo das Wasser aus Moos heraustropft, dass über einen Überhang hängt. Läuft man in diesen Regen hinein und ein paar Meter hinter den Felsen herum, durch die das kleine Flussbett läuft würde es überhaupt nicht verwundern, wenn kleine Feen und andere zauberhafte Wesen herumflögen. Zudem ist es natürlich unglaublich erfrischend.

Nur wenige Meter danach fällt ein Wasserfall in ein Türkises Becken, ähnlich wie wir es aus Costa Rica kennen. Hier kann man auf Steinen durch den Fluss laufen oder Baden. (Im Nachhinein haben wir am Parkplatz ein Verbotsschild gesehen) Es stehen große Fische im Wasser.


Danach kann man dem Fluss weiter hinab folgen und es tauchen immer neue kleine oder große Wasserfälle auf.

Ganz unten gibt es noch einmal einen großen Picknickplatz und wenn man genau hinschaut erkennt man am Hang auf der anderen Seite des Flusses einen uralten Lieferwagen aus den 40ern am Hang stehen.

Tief eingewachsen und wie aus der Zeit gefallen. Wir haben uns dort hin durch gearbeitet, was nicht einfach ist. Man kann schwer sagen, ob der Wagen einst den Hang hinabgestürzt ist, wonach es nicht aussieht, oder ob hier einmal ein Weg war, auf dem heute riesige Bäume wachsen.

Nachdem wir diese Gegend verlassen haben, halten wir in einem weiteren Ort, mitten im Ort an einem Schild zu einem Picknickplatz und können nicht glauben was wir das sehen. Unten in der Schlucht befindet sich ein knallblauer See. Wenn du hinabsteigst wird es noch unglaublicher, denn links zieht sich ein weiterer See und ein Fluss in die Felsspalten in herrlichem Blau und das letzte Stück kann man dort nur noch entlang schwimmen.

Ein ähnlich unwirkliches Erlebnis haben wir in einem weitern Ort, in dem sich wohl ein natürlicher See befand, der mitten in den Häusern liegt aber rundum mit Strand umgeben ist. Durch seine komplette parkähnliche Einfassung und den Strand wirkt er eher wie ein angelegte See in einem Freizeitpark.