Die Thermalquellen bei Permet liegen auf jeder Reiseroute des Albanienbesuchers.
Leider sind sie nicht ohne weiteres von Norden durch die Osumschlucht zu erreichen, da der Weg für normale Wagen unpassierbar ist.
Auch die Umgehung von Berat (gelb bei Google) ist nicht befahrbar. Freunde haben in einer Stunde 6 km geschafft. Da bleibt nur der Weg ganz aussen rum, von Berat zurück auf die Schnellstraße Richtung Gjirokaste.

Wir aber kamen ja von unserer mehrtägigen Reise aus Korca über die Berge. Nachdem wir dort die griechische Grenze berührt haben, fahren wir wieder hinauf nach Permet.

Die Thermalquellen liegen am Ende einer 7 km langen Stichstraße. In der Nebensaison kann man auf dem riesigen Parkplatz umsonst parken oder auf der grünen Wiese gegenüber.



Gleich zu Beginn fällt die schöne mittelalterliche Brücke auf, über die es zu den beiden ersten Becken geht. Das größte Becken ist das am meisten besuchte, das links an der Brücke, durch seine türkise Farbe das meist fotografierte. Aber auch in der Schlucht gibt es noch weitere 4 Becken.
Eins davon kalt, die anderen genauso lauwarm, wie die Becken vorne.
Der Weg zu den hinteren Becken führt dabei immer wieder zickzack über den eiskalten Fluss und am Ende in den Canyon hinein.

Man kann hier recht viele Tage zubringen.

Die verlorenen Welpen

In unserem Fall erreichten wir die Wiese auf der anderen Seite des Parkplatzes gerade, als ein anderer Camper gerade etwas auf dem Boden entdeckte. Da mir sofort klar war, dass sich dort ein neugeborener Welpe auf dem Boden windet, sprang ich sofort aus dem Wagen und versuchte den noch nassen Welpen zu seiner Mutter zu bringen.
Leider waren nur Rüden anwesend und der Hirte mit Lämmern in Säcken, die auf Esel gespannt waren lachte nur und gab uns zu verstehen, dass wir den kleinen in die Büsche werfen sollen.
Schon da war klar, dass er die Hütehündin wahrscheinlich vorran getrieben hat, die unterwegs ihren Welpen verloren hat.
Was tun?
Uns fiel ein, dass wir noch Spritzen im Notfallset hatten und begannen ihn in der Not mit H Milch zu füttern.
Wir liefen über den Platz und fragten jeden der dort stand ob sie eine Hündin gesehen haben.


Das war zwar nicht der Fall, aber eine Holländerin gab uns ihr Milchpulver für die Katzenaufzucht und so konnten wir wenigstens etwas besseres füttern.
Während wir mit 2 Campern versuchten den einen Welpen durchzubringen sahen wir ein weiteres Pärchen aus den Bergen kommen und von Weitem sah es aus, als hätten sie weitere Welpen auf den Armen.
Und tatsächlich haben die beiden in 4 und 5 km Entfernung je einen weiteren Welpen gefunden.
Nun waren wir drei Campergruppen und drei Welpen und wir taten unser Bestes. Wir stellten die Wagen im Kreis und fütterten wie die Weltmeister.
Wir teilten die Nacht in Schichten ein. Um 3.30 Uhr gaben wir die Kiste in den nächsten Wagen weiter. Und so weiter.
Unser gesamtes Netzwerk in Albanien half mit und am Ende gab es online Hilfe aus der Schweiz, Italien und verschiedenen Facebookgruppen in Albanien, die gemeinsam gegen 2 Uhr morgens eine Lösung fanden.
So fuhr am nächsten morgen ein Wagen von uns hinauf nach Vlore und übergab die Welpen inkl einer Starthilfe einer Frau, die sie aufziehen wollte, bis das Pärchen, dass sie transportierte sie adoptieren würde.
Das galt für 2, denn der kleinste starb bereits einen Tag später.
Eine kleine Hündin adoptierte die Kleinen sofort.
Nach einem Monat erfuhren wir, dass alle Hunde gestorben sind. Was sehr merkwürdig ist, das sie angeblich kein Futter gefunden hat, obwohl direkt um die Ecke ein Veterinärshop war und obwohl sie Geld für das Futter bekommen hat und obwohl mindestens einer davon sehr sehr stark war.
Es bleibt ein fahler Beigeschmack. Aber was hätten wir mehr tun können?
Wenigstens starben sie nicht einsam in der kalten Nacht in den Bergen.