Der Sprung nach Con Dao

Von Saigon aus wollten wir eigentlich auf die Insel Con Dao fahren, die einige hundert Kilometer vor der Küste liegt und wo noch nicht alles überlaufen und betoniert ist. Weil wir nicht fliegen wollen und so wenig Bus wie möglich (aus Sicherheitsgründen) fahren wir mit der Schnellfähre den Fluss hinunter nach Vung Tau, wollen dort einen Nacht übernachten und wollen von da den neuen Katamaran nach Con Dao nehmen. Als wir ankommen, die Unterkunft bezogen haben, sehen wir am Anleger, dass sie die Fähre bis mind. Mitte Januar eingestellt haben, wegen des Wetters. Hier ist nämlich gerade windseason und wenn man dann die Bewertungen liest, wieviel Leute sonst schon kotzen, ist es nachvollziehbar aber für uns scheiße, denn sie haben nichts auf der Webseite geschrieben und wir sitzen nun in der Foodarea eines Minimarktes und machen Pläne.

Weil es bedeutet auf jeden Fall 2-3 Tage Umweg und fliegen oder andere Fähre. Dann erkennen wir, dass die andere Fähre auch nicht fährt und wir müssen nur noch an der Akzeptanz arbeiten. Wir schauen uns die Stadt an. Sie ist im Vergleich zu Saigon erstaunlich leer auf den Straßen. Nur ab und zu prescht ein Auto (natürlich ohne Grund laut hupend) vorbei. Auf der Strandseite ist ein bisschen mehr los, aber hauptsächlich werden hier in den neu gebauten großen Hochhäusern Vietnamesen gelagert, die wahrscheinlich das Wochenende hier verbringen, um aus Saigon zu fliehen. Auch die Restaurants sind nicht auf Langsnasen ausgelegt und so raten wir, was man essen könnte und bestellen nach verschwommenen Bildern. Erstaunlicherweise bekommen wir etwas ganz tolles. Als Ute anfangen will das Essen vor ihr einfach zu essen, hält sie der Koch zurück und zeigt uns, dass das ein Frühlingsrollenbausatz ist. Eine ganz neue und tolle Erfahrung. Reispapier einpinseln (wir dachten das wären Plastikunterlagen) Salat, Fleisch, Reisgebinde usw rauf und dann rollen. Dazu lecker Soße.


Wir haben uns entschieden nicht nach Can Dao zu fliegen und werden statt dessen mit unserem Plan fortfahren mit dem Zug nach Norden zu reisen. Da das Schiff zurück nach Saigon, wo der Zug startet, für kurzfristige Buchungen zu teuer ist, fahren wir den nächsten morgen mit dem Bus zurück nach Saigon und haben dort ein Zimmer auf dem Dach eines Supermarktes für 7,35€, weil s in der Nähe vom Bahnhof liegt, von wo aus unser Zug morgen früh um 6.40 nach Mui Ne fährt. Wir entdecken um die Ecke ein wunderschönes Café und verbringen hier den Abend und Essen spät noch auf der Straße ein gegrilltes Vogelvieh mit Reis. Nicht die schlechtesten Abschiedsessen. Morgen verlassen wir dann endgültig Saigon. Für immer.