Unweit von Osaka liegt Narnia … äh Nara. Auch was mit Hirschen.

Nara ist fix mit der S-Bahn erreichbar. Schon bei Abfahrt am Bahnsteig zeigen Linien mit Hirschen an, wo man genau stehen muss. Nara selbst ist natürlich auch eine Stadt, ist aber viel kleiner als Kyoto. Auch voll aber die großen Grünanlagen verteilen die Menschen gut. Bereits am Ende der Fussgängerzone liegen die Hirsche, die sich (höchstwahrscheinlich) wegen der Unmengen an Reiscrackern, die unentwegt in sie hineingedrückt werden, überhaupt nicht mehr fortbewegen können. Einige liegen nur noch herum und haben Reiscracker auf den Hufen liegen, die man gefrustet auf den Tieren ablegt. Immerhin sind die extra für die Tiere gemacht und selbst die Banderole ist jummy.

Weiter hinten sind die Hirsche noch nicht so satt, stehen mit dir an der Ampel, kontrollieren dich auf der Parkbank und sind sehr handzahm und das seit hunderten von Jahren. Das ganze scheint ok zu sein, da sie sich hinter Zäunen zurückziehen können, was sie auch tun. Plötzlich entdecken wir ein rieeeeeesiges gigagroßes Tor. Auf unserem Plan ist das ein kleines Tor und das Haus dahinter ist viiiiiiiiiieeeel größer. Uns schwant krasses.

Tōdai-ji Buddistischer Tempel


Und tatsächlich. Während das Tor, das aus riesigen Stämmen gezimmert wurde und gigantische Figuren aus Holz zu beiden Seiten enthält, deren bloße Zehen uns bis zur Hüfte gehen, ist der Tempel danach, das beeindruckendste Gebäude, das wir je gesehen haben.


Wie immer haben wir uns über nichts informiert, sondern entdecken und dadurch wissen wir nichts von dem größten Holzgebäude der Welt, haken es also nicht einfach ab, sondern stehen mit offenem Mund vor dem Eingangstor. Gigantisch. Die Türen, der Buddha darin, alles laut Modellen ist die heutige Version sogar 1/3 kleiner als die zuvor abgebrannten. Gepaart mit den Kirschblüten in voller Blüte, sind wir – die wirklich nicht leicht zu beeindrucken sind – geradezu sprachlos.
Als sie beginnen, die riesigen Türen um das Haus herum zu schließen, wird die schiere Größe noch deutlicher. Was für riesige Bäume hierfür wohl gefällt wurden?
Als wir rauskommen, schieben wir einen Hirsch zur Seite und machen uns begeistert auf den Heimweg.