Dieses Land ist so viel anders als erwartet. Gleich hinter der Grenze hat man das Gefühl, auf einem ganz anderem Kontinent gelandet zu sein.

Die Straßen werden schlagartig besser, die Autofahrer weniger aggressiv und als wir die Stadt Kaunas erreichen können wir die Moderne kaum fassen.

Obendrein sind wir begeistert von den unglaublich schönen Strassencafés, die sehr französisch anmuten. Unmengen von tollen „nicht Kette“-Cafés. Klasse Sushi für einen Scherzpreis, über das wir uns sofort her machen. Und man kann natürlich wieder mit Euro zahlen. Und die Menschen können schlagartig sowohl englisch als auch lächeln.

Und sie sind unglaublich modisch und irgendwann können wir es gar nicht fassen, dass eine schönere Frau als die nächste vorbei kommt. Und die Männer stehen um kaum etwas nach. Was sie besonders schön macht, ist Ihre sehr natürlich Art. In Hamburg gibt es auch schöne Menschen, aber die sind meistens auch dessen nicht nur bewusst, sondern benehmen sich auch so. Hier albern die Menschen herum, lachen viel- lachen macht ja eh schön – und interessieren sich für die Anderen. Man hört unsere Begeisterung.

Die Supermärkte bzw Center nehmen französische Ausmaße an, bestehen zu Hälfte aus Süßigkeiten, obwohl die meisten Leute schlank sind, die das Zeug kaufen.

Die Kehrseite, dessen, dass alles so aufgeräumt ist: Während vor der Grenze kaum ein Kilometer ohne Storchennest vergeht, verschwinden die Tiere bereits ein paar Meter nach der Grenze fast komplett. Wenn man genau hinsieht fällt es einem auf: Riesige Felder, keine Bäume, keine Knicks und besonders keine Blumen mehr in den Feldern.

Dass die Autofahrer, vorsichtiger fahren liegt an tausenden Blitzern in Form von Überwachungskameras, die als Blitzer nicht zu erkennen sind.

Uns fällt bald auf, dass überall alte Leute Pfand sammeln. Sie sehen sehr arm aus. Pfand bringt hier 10Cent. Dafür laufen sie selbst weit abseits der Stadt kilometerweit die Parkplätze im Wald ab.

Und auf der Autobahn gibt es nicht nur offizielle Wendepunkte, sondern uns kam auch ein Rollstuhlfahrer entgegen der seinen Hund (frei) ausführte. Er ist über die Autobahnauffahrt reingefahren, da wo nicht mal ein Randstreifen ist. Auf so einer Ausfahrt fuhr auch gerade ein kleiner Junge auf dem Rad von der Autobahn ab, der beim nach hinten schauen einen Riesenschlenker auf die Fahrbahn machte. Zum Glück fuhren wir nicht ab. Dazu mus man wissen, dass das offiziell keine Autobahnen sind. Zweispurig, Leitplanken, hohe Geschwindigkeiten alles ist Autobahn aber halt nicht offiziell.

Am nahen See verbrachen wir die Nacht, am vermüllten Parkplatz, obwohl extra große Müllcontainer aufgestellt waren, die hier überall noch die Plakette „Eigentum der Stadt Bielefeld“ tragen.

Wir haben abends in einem Café ernsthaft darüber nachgedacht, die Fusion in einer Woche sausen zu lassen und weiter nach Lettland und Estland zu fahren. Obwohl dieses Nachdenken, immer wieder durch „alter das kann doch nicht wahr sein, schau dir mal die an“ unterbrochen wurde, haben wir uns am Ende unseres Eiskaffees, doch dazu entschlossen zurück zu kehren um Danzig zu sehen. Also fuhren wir am zweiten Tag kurz tanken für 1,06 (die Preise unterscheiden sich von Tankstelle zu Tankstelle um mehr als 20 Cent, selbst bei den gleichen Marken) und suchten kurz vor der Grenze mit Park4Night einen Platz zum Schlafen, denn in Litauen, darf man das. Off-road arbeiten wir uns 2 km in ein Feld vor. Drehen dann um und schlafen am Park&Kiss Badesee der Locals. Dann verlassen wir Litauen mit neuen Hosen, neuen Kleidern und leckerem Essen ( das mit dem weniger konsumieren – daran arbeiten wir noch) und hoffen zurückzukommen.

Nächste Station Wolfschanze.

Bielefeld hat seine Container wohl gespendet

Taucher im Einkaufszentrum

Manchmal ist alles.neu, dann wieder sehen ganze Stadtteile aus wie … Island

Schlafplatzsuche

Ohne Worte

22€

Verdammt ist er kurz