Nördlich von Cabo de Gata haben wir 2 Tage an einer Steilküste verbracht, die zwar wild ist, aber ein paar nette Durchbrüche hat. Es gab hier mehrere Möglichkeiten stehen zu bleiben und etliche kleine Buchten.

Vera Playa

Dann besuchten wir Vera Playa, das wegen seiner atomaren Verstrahlung in Spaniens Boomphase nicht mit Hotelklötzen zugebaut wurde und – (es scheint so) – weil man nichts damit anfangen konnte, den Naturisten überlassen wurde. So dass hier das größte offene Naturistenparadies Europas liegt, wo man von der Haustür bis zum Strand nackt sein kann. Das kann man in Cap d´Agde zwar auch, aber der Bereich ist in sich geschlossen. Inzwischen ist das natürlich auch zugebaut, wenn auch nicht so hoch und hässlich wie anderenorts. Dennoch beschränkten wir aus plutoniumtechnischen Gründen unseren Aufenthalt. Irgendwie muss das nicht sein, besonders weil die Regierung seit Jahrzehnten ihre Bevölkerung in den Ergebnissen belügt.
Da dieses Thema bisher an uns vorbei gegangen ist, könnte es euch vielleicht auch so gehen und daher ein kleiner wissenswerter Einschub:

Der größte Atomunfall der europäischen Geschichte

Wusstet ihr, dass in Vera Playa 1966 der größte Atomunfall der Geschichte in Europa passierte, als ein amerikanisches Flugzeug bei einem Lufttankmanöver mit 4 Wasserstoffbomben an Board abstürzte? Die Bomben selbst explodierten nicht, denn sonst wäre Spanien nicht mehr existent in einem Umkreis von 1000 km, aber sie verseuchten die Gegend dennoch radioaktiv. Nur deshalb wurde hier nicht alles zugebaut und nur deshalb entstand hier die größte offene Naturistenstadt Europas, durch die dann natürlich dennoch gebaut wurde, aber eher niedrig wie in Portugal. Warum auch nicht nackt durch Plutonium laufen? Die Werte steigen in den letzten Jahren besorgniserregend an und die vielen schweren Krebsfälle werden mit den Worten vertuscht, dass das an der extremen Menge an Pestiziden liegt, die hier versprüht werden. Na dann. Dann ist ja alles gut.
Interessant ist, dass auch kaum ein Tourist darüber informiert wird, es sei denn er läuft plötzlich an ein paar Schilder vorbei, die mit einem nuklear Warnzeichen, das Betreten des einen oder anderen Grundstücks verbieten und stellt plötzlich Fragen, die niemand beantworten möchte. Happy Holliday!

Der Strand. Einfach mal bleiben

Südlich von Vera liegt irgendwann Mojacar und südlich davon fanden wir unseren kleinen Strand an dem wir erstmal geblieben sind.
Nachdem wir letztes Jahr, nicht so weit in den Weg hineingefahren sind, haben wir uns diesesmal getraut den Sandweg zwischen Klippen und Abgrund entlang alter Wehrtürme weiter zu fahren und kamen schließlich zu unserem Strand. Hier konnten wir baden, am Strand liegen in welcher Form man auch immer wollte oder unsere kleinen Geckos mit dem roten Schwanz füttern. Alleine war man im September nicht, aber es hielt sich in Grenzen. Schön wäre es wenn die Toilettentüchermengen nicht weiter zu nehmen, zumal genug Mülleimer vorhanden sind.

Der Weg zum Strand führt an Abgründen und alten Wehtürmen vorbei.

Cabo de Gata

Ab diesem Bereich beginnt dann auch der einzige nicht bebaute Teil der spanischen Mittelmeerküste, den wir entdeckt haben. Bekannt als Cabo de Gata. Hier gibt es zwar ein paar Hotelruinen, die wahrscheinlich ohne Genehmigung begonnen wurden und dann samt Kränen dem Zerfall überlassen wurden, aber insgesamt ist die Gegend unberührt. Nur von Süden fangen sich die Gewächshausplanen in die Gegend vorzuarbeiten in denen die Sklaven unser Gemüse produzieren.

Damit man das nie vergisst auch noch einmal ein Foto DAVON

Wie wir letztes Jahr berichteten, wurden hier früher Western und Piratenfilme gedreht und scheinbar wurde sogar einer der Türme extra für einen der Filme gebaut.

Playa Cala del Plomo

Wir sind diesesmal auch eine 7 km Buckelpiste an den Strand Playa Cala del Plomo gefahren. Vielleicht lag es daran, dass die Wellen wild waren, aber als wir dort ankamen, waren wir gar nicht so angetan, wie die Unmengen an Instagrammern, die ihn wohl auf ihrer Bucketlist haben. Da gibt es schöneres. Wir haben allerdings gerade auf der Map entdeckt, dass wir den Strand nördlich davon hätten erwandern sollen. Nächstes mal.

Playazo de Rodalquilar – der große Strand

Unter anderem den schönen großen Strand Playazo de Rodalquilar, den wir letzte Jahr schon besucht haben. Leider von vielen Campern so missbraucht, dass scheinbar seit diesem Jahr immer mehr abgesperrt wird. Nur zu verständlich. Der Strand ist riesig und hat ein Castle. Letztes Jahr sind wir nicht zu der Burg hinauf gegangen und haben dabei dreierlei verpasst:
1. Ist die Burg gar keine Ruine, sondern im Privatbesitz und als Ferienwohnung ausgebaut.
2. Befindet sich auf dem Weg zu Burg, der eigentlich schönste Strand. Der FKK Abschnitt in einer kleinen Bucht hat hier viel ruhigeres Wasser, ist nicht mit Seegras übersät und viel Windgeschützer.
3. Gibt es hier eine Küste mit wahnsinnig schönen Gesteinsformationen. Die Sandsteinformationen sind in verschiedenen Ebenen ausgewaschen. Wer sich auskennt erkennt im Norden das abgelegene Aussteiger Dorf, das wir letztes Jahr erwandert haben.