Einst die gefährlichste Stadt der Welt mit 6000 Morden pro Jahr, ist schon der erste Blick ein ganz unerwarteter. Ganze Straßen sind gesperrt für Radfahrer, Inliner, Spaziergänger. Menschen picknicken und es herrscht eine schöne Stimmung. All das sehen wir schon bei der Einfahrt unseres Busses. Der Bus sollte um 9 ankommen, ich habe 11 gewettet, es ist 10.45 geworden.

Die Fahrt hierher ging durch gewaltige Berge und ich möchte sagen „Almen“. Gigantische Wasserfälle fielen in tiefe Täler.


Wegen des Klimas haben wir uns auf die Stadt gefreut. Mit 1600 Metern herrscht hier normales Sommerwetter mit 27-30 Grad. Nicht so kalt wie Bogota und nicht so heiß wie die Karibik.

Der Vorteil an Medellin ist auch die einzige Metro Kolumbiens und die ist der Knaller. Sie besteht nämlich nicht nur aus Zügen, sondern auch aus Seilbahnen, in die du umsteigen kannst, ohne neu zu lösen, und die Berghänge zu beiden Seiten hinaufzufahren. Ein unglaublich erfolgreiches Sozialprojekt, um den armen Menschen (je höher, desto ärmer) Teilhabe zu ermöglichen. Und das funktioniert. Nicht nur die berühmte Comuna 13 von Escobar (hier sind es Rolltreppen), sondern auch Gegenden sind nun schnell erreichbar. Dadurch wird der Weg zur Arbeit bezahlbar und erreichbar.

Da wir uns nicht auskannten, haben wir uns erstmal für den sichersten Stadtteil entschieden, Poblado, der sich schnell als Partymeile entpuppt. Aber unser schönes Haus liegt ein paar hundert Meter abseits im Grünen und wir haben ein offenes Gebäude mit Dachterasse, Hängematten, Couchen und Küche.


Partymeile heißt auch wieder teuer und die Preise sind nach Googlerecherchen in dem Gebiet teilweise in den letzten 10 Monaten verdreifacht. Wir kommen hier an teilweise an deutsches Niveau heran. Aber wir finden das ein oder andere und wir wollen ja nicht nur hier rumhängen, sondern die Stadt erkunden.

In Medellin [Mededschin] findet gerade das Blumenfest statt. Überall gibt es florale Werbeschilder, die man auf dem Rücken durch die Strassen trägt.

Wir besuchen das alte Regierungs- und heutiges Kulturgebäude, den Plaza Botero auf dem dieser etliche Skulpturen aufgestellt hat.