Kayaköy

Kayaköy wurde uns als Lost Place verkauft. Als wir uns nähern sehen wir dagegen eine Ruinenstadt, die sich entlang des gesamten Berghanges und um mehrere Hügelketten zieht. Die Stadt, die einst 20.000 Einwohner hatte und wo noch heute ca 3.500 Häuserruinen stehen ist unserer Meinung nach kein Lost Place, sondern eine Ruinenstadt. Es gibt nur noch Aussenmauern und natürlich auch kein Inventar. Die unfassbare Größe, übertraf jede Erwartung. Die Stadt besteht aus Häusern und Kirchen, die nach dem ersten Weltkrieg und der Deportation der griechischen Bewohner leer standen. Die Bauern, die sich stattdessen hier ansiedelten, bauten im Tal, so dass die große Stadt nun seit hundert Jahren verfällt. Kein Foto kann diese Größe einfangen und so spazierten wir eine Ewigkeit durch alte Straßen. Sehr interessant uns sehr spannend. Sowas haben wir noch nicht gesehen und wird eindringlich im Gedächtnis bleiben.

Ölüdeniz

Von der Ruinenstadt fahren wir hinunter nach Ölüdeniz und kommen zum ersten Mal in der Türkei in die Tourismusmaschinerie. Es muss wie am Fließband zugehen und die riesigen Parkplätze weit vor dem Ort lassen krasses erwarten. Auf den Luftbildern aus dem Sommer ist kein Millimeter mehr frei, aber dennoch weisen Schilder darauf hin sich nicht auf den Boden zwischen die Liegen zu setzen. Der Grund. Protcted Area. Klar oder?

Eine unglaubliche Menge an immer gleichen Paraglidinganbietern reiht sich aneinander. Bei 40 höre ich auf zu zählen. Die Lagune ist bzw war wahrscheinlich mal ganz schön. Aber im Vergleich zu unseren sonstigen Orten auf dieser Welt rechtfertigt sie nicht diesen Hype. Besonders wenn ich dahinter eine einzige Sauf-Fress-Booking-Stadt hochziehe. Schade.

Butterflybucht

Wir fahren von hier aus noch einen kurzen Abstecher zur Butterflybucht zu der Freunde 3 Stunden hinabgestiegen sind, um dann am Restaurant 10 Lira Eintritt zu zahlen, bevor sie da essen konnten. Der Ausblick von hier oben ist dagegen erstaunlich schön.

Die Schlucht im Saklikent Nationalpark

Da wir es heute nicht mehr im Hellen zur Schlucht schaffen, die wir besuchen wollten parken wir wie ein paar andere auch auf der Promenade von Ölüdeniz, die man jetzt im Winter befahren kann. Wir fahren weiter zum Saklikent Nationalpark. Dort gibt es eine Schlucht, die man normalerweise durch einen Fluss erwandern kann. Leider ist es extrem ausgebeutet und der Weg hinein geht wegen des hohen Wasserstandes nur 200 Meter hinein. Im Sommer ist es wahrscheinlich richtig schön, allerdings auch unglaublich voll.

Wir fahren zurück ans Meer und fahren hinter Xantos ans Wasser. Unglaublich viel Müll wird hier bergeweise von den Gewächshausbauern in die Natur und die Lagunen gekippt. Auch der Picknickplatz an der Spitze der Lagune ist extrem vermüllt. Auf der anderen Seite des Flusses befinden sich die berühmten Dünen von Patara. Hier leben Schildkröten im vermüllten Wald und in der Lagune in der Sofas schwimmen.
Wir lernen hier Marko kennen, der seit Tagen hier steht und den wir immer wieder treffen werden.

Die riesigen Sanddünen von Patara.

80 Tl Eintritt für einen Strand darauf hatten wir keine Lust, zum Glück gab es noch einen anderen Zugang. Von oben war es sehr beeindruckend. Besonders weil überall Wasser stand. Einen Abbruch taten die immensen Beschädigungen, die durch Menschen angerichtet wurden, die hier mit Off-roadern durchfuhren. Trotzdem ein wunderschöner Ort mit relativ wenig Müll, wenn wir nur an unseren Stellplatz 1 km weiter westlich in der Lagune denken, der im Müll ertrank während Schildkröten dazwischen herumkriechen. Als wir losfahren wollen wird unser Wagen noch kurz als Umkleidekabine für eine Braut benutzt und dann ging s weiter nach Kaş.

Kaş

Obwohl es etwas auf viel Tourismus ausgelegt ist hat uns das kleine Zentrum von Kaş ganz gut gefallen. Das mag an dem leckeren Essen gelegen haben, an dem tollen Café mit einem klasse Chai Latte, an dem türkischen Frühstück am nächsten Morgen, an der Katze die morgens wie selbstverständlich ins Auto einstieg, an dem knallgrünen Apfeltee, an dem netten Theater wo wir mit anderen sowohl am Tag als auch in der Nacht saßen oder auch daran, dass wir aus dem Auto ausstiegen und sofort begrüßt wurden mit „ach ihr seid s“ als wir alte Bekannte wieder trafen. Als wir uns dann wieder auf den Weg machten und hinter Kaş die riesige Menge von Straßenhunden fütterten, die auf der vierspurigen Straße und im Kreisverkehr herumlagen, gingen unsere Gedanken immer wieder zurück zu den Besuchen in dem schönen Coffeeshop. Endlich mal leckerer Kaffee. Da haben wir am Anfang nicht soviel Glück gehabt und noch immer bekommen wir ab und zu einen Geschmack von
?Eukalyptus? im Kaffee serviert. Irgendwann kriegen wir das raus was das ist. Es gab sogar schon den Verdacht, dass es das eklige Nescafé Pulver ist, dass hier überall serviert wird. Bäh.
Im Hochsommer wird es anders sein aber zur Zeit ist Kaş genau richtig voll mit Menschen. Nicht Zuviel nicht zu wenig und auf unserer Reise dieses Jahr zum ersten Mal wieder ein paar Flugreisende gesehen aus allen möglichen Ländern. Uiuiui. Ob man die streicheln darf?

Die ausgesetzten Straßenhunde von Kaş

Direkt hinter Kaş leben auf der vierspurigen Ausfallstraße, an einem riesigen Kreisverkehr an und auf der Straße dutzende Straßenhunde. Wir vermuten, dass sie der Praktik, Hunde aus der Stadt heraus zu bringen zum Opfer gefallen sind, da die Tierheime seit der Corona Pandemie hoffnungslos überfüllt sind, da ein Minister in der Türkei durch seine Aussage zur Ansteckung durch Haustiere, viele Türken dazu gebracht hat ihre Tiere auszusetzen. Gleichzeitig ist die Vermittlung nach Holland gestoppt worden. Hier an dieser Kreuzung stehen riesige überdachte Futtertröge und es wurden auch Hundehütten gezimmert. Es ist eine Notlösung, die in der Türkei irgendwie funktioniert. Wir füttern fast 15 Kilo an die Hunde in kleinen Haufen, damit jeder die Chance hat etwas zu essen, bevor er weggebissen wird.