Der Regen kommt wie versprochen, als wir in der alten Hauptstadt Bulgariens ankommen und die Zielgerade des Marathons gerade abgebaut wird. Unter Regenschirmen verkrochen versuchen wir die Schönheit der Stadt zu finden, was unter einem Schirm heraus eine Herausforderung ist. Als es beginnt zu donnern versuchen wir eine Möglichkeit der Nahrungsaufnahme zu finden. Als das vorerst scheitert, beginne ich mich mit einer der Hunderten Kaffeemaschinen zu beschäftigen mit dem Ziel sie komplett leer zu süppeln. Nach dem Irish Coffee und einem Kakao gibt es eine Planänderung und wir peilen einen Burgerladen an, der sich als warm und gut herausstellt. Während draußen die Welt untergeht verschmelzen wir mit unseren Sitzen und hoffen nicht so schnell wieder da raus zu müssen. Als wir im Dunkeln dann doch zu unserem Auto auf der Grünen Flusskehre mitten in der Stadt zurückkehren kommt uns ein Wagen mit Warnblinker entgegen und neben ihm noch zwei Läufer. Ziel und Uhr gibt es bereits nicht mehr. Traurig wenn man so dafür gekämpft hat.


Am nächsten Morgen geht es nochmal ohne Schirm in die Stadt, weil wir uns freuen, Silke und Jan travelove4u kennenzulernen und wollen irgendwas mitbringen. Der halbstündige Fußweg zu einer gefeierten Bäckerei ist ein Reinfall. Gerade mal drei Teilchen. Aber zum Glück gibt es noch etwas weniger schön verpacktes Osterbrot – wie uns Silke später übersetzt.
Überhaupt: Von der ersten Sekunde bis zu Abfahrt zwei, drei Tage später ist es zauberhaft. Wir sabbeln wie die Weltmeister bis spät in die Nacht ohne es zu merken, wir können im Garten heiß duschen, dürfen die Waschmaschine und Strom nutzen, werden mit Kaffee von Jan verwöhnt und tauschen uns aus, lernen und haben eine großartige Zeit mit Menschen, die noch soo viel länger reisen als wir. So viel Knowhow macht Lust auf mehr, auf andere Wege. Noch andere Wege. Ein Häuschen in Bulgarien? Doch umkehren und in den Iran? So viele tolle Stunden und jede war ein Fest. Selten hat das Zusammensein mit Gleichgesinnten uns soviel gegeben. Menschlich wie auch informativ. Wir hoffen es wird nicht das letzte mal sein, nein wir wissen, es wird nicht das letzte mal gewesen sein.