Tejakula liegt im Norden Balis, wenn man mit dem Roller von Amed Richtung Singaraja fährt.
Auf der Rollerfahrt von Amed nach Tejakula, bekam ich (b) plötzlich hohes Fieber, weshalb Ute die Umgebung erstmal alleine erkunden musste. Der Ort wirkt langweilig. Unterkünfte gibt es wenige. Wir haben hier eine Unterkunft bei Mega gebucht, auf die Ute sich schon seit 3 Wochen freut. Zu Recht. Von der Durchgangsstraße geht es über fahrradwegbreite Straßen zickzack durch den Wald/Dschungel/Plantagen, so ganz ist das nicht auszumachen. Auf jeden Fall wachsen hier Rambustan, diese haarigen roten Früchte, es sind überall Häuser in den Wäldern und nach etlichen zickzack Routen kommen wir bei Mega an. Die beiden Hütten sehen genauso schön aus wie sie im Internet beschrieben waren. Und endlich haben wir wieder ein typisch balinesisches Außenbad, die leider immer mehr abgeschafft werden, da sich immer mehr Touristen beschweren und damit ein wunderbaren Stück Individualität verlieren.
Zwischen den beiden Hütten steht eine dritte Hütte mit einer Küche, in der man an einer langen Tafel essen zubereiten kann.


Der Garten drum herum ist wunderschön und durch unser Tor geht es zurück zu Mega. Dort gibt es ein weiteres riesiges Tor, das einmal die Wand einer Scheune auf Java war, und nun wie ein Tor zum Meer unsere Designerherzen verzückt. Dahinter liegt ein Boot und auf dem Land bis zum Meer stehen noch zwei Häuschen, die auch gut in Südamerika stehen könnten, irgendwo in den Sümpfen. Alle komplett offen. Wunderschön.


@thelumbung Das Land gehört auch Megas Familie. Das Meer lädt nicht gerade zum schwimmen ein. Wie auf Bali üblich, hier aber noch schlimmer, schwimmt alle paar Zentimeter Plastik. Rechts neben unserem Grundstück, die nie abgetrennt sind, ist das einzige Resort. Das hübsch angelegt ist. In dem Gewirr von kleinen Pfaden gibt es aber noch etwas, in das wir uns verliebt haben.

Ein kleiner Warung, der zu einem Sehnsuchtsort wird.

Man hätte ihn übersehen können, so zugewachsen liegt er im Gebüsch, doch dank google finden wir den Eingang durch die Palmenblätter und stehen in einem explodierten Grün. Natürlich ist auch hier alles ohne Wände, versteckt um Ecken, hinter noch mehr Pflanzen und zwischen plätschernden Brunnen. Mit Schmetterlingen drum herum sind kleine Sitzgelegenheiten. Hierher wird uns unsere Sehnsucht führen, wenn wir in den nächsten Jahren im Alltag angekommen sein werden. Das ist jetzt schon klar. Kein Ort beschreibt Bali so, wie dieser und obendrein ist das Essen super, der Besitzer ist Künstler und verkaufte hier schon Kunst bevor er Essen verkaufte, ist mit einer Deutschen verheiratet und das Personal ist Zucker.

Am letzten Abend zeige ich in unserem Warung eine s/w Fotografie und frage, wo das hier sei. Auf der Fotografie handelt es sich um einen enormen Brunnen, unter dem die Einwohner damals ihr Pferde gewaschen haben und heute sich selbst. Als wir mit dem Roller den Ort erreichen sind wir, von der Größe überwältigt. Es ist angelegt wie ein Tempel, Statuen verzieren den Bau, der in mehreren Stufen Wasser – wahrscheinlich aus einem Fluss – in diese Anlage leitet. Bereits am Eingang sehen wir viele Menschen mit Handtüchern und Körbchen mit Seife hinein gehen. Filmen und Fotografieren wird schwer, weil Menschen hier natürlich nackt duschen. Bis heute kommt scheinbar das ganze Dorf hier her. Zwei große Höfe für Männer, zwei für Frauen. Die Frauen waschen teils ihre Wäsche hier. Wir werden beide fröhlich eingeladen mitzuduschen. Die kleinen Mädchen sind ganz aufgeregt und wollen ebenso, dass Ute zu ihnen rein kommt. Für Fotos kommen wir am nächsten Mittag noch einmal zurück und als der einzige Herr fertig ist, erlaubt er mir, ein paar Fotos zu machen, die immer nur einen Raum, aber nie das ausmaß des ganzen Gebildes zeigen. Wir machen uns ein wenig Sorgen, ob man es zeigen soll, denn die Vorstellung, dass Touristen hier einfallen, während Menschen duschen und eventuell doch mit der Kamera drauf halten besorgt uns. Aber, vielleicht gibt es auch nicht genug Motiv her und wir haben zum Glück fast nur Follower, die wir persönlich kennen, so dass wir das Risiko glaube ich eingehen können.


Wegen meines Fiebers, die ersten beiden Tage, wurde es langsam knapp mit der Visaverlängerung in Singaraja, die etwas länger dauert und so fahren wir einen Tag voraus und wieder zurück, die höllisch gefährliche Küstenstraße, aus der sich die LKW und Autos, anders als sonst auf Bali, einfach ihre Vorfahrt nehmen. Wir bekommen unsere Verlängerung, zum Glück, denn einen Tag später wäre das Amt wegen des Feiertages zu gewesen. Wie müssen jetzt nur noch 2 mal hin, aber wir ziehen morgen eh dorthin um. Leider wurde es durch die ganzen Umstände nichts mit unserem Ausflug hinauf in den Vulkan, in dem hier eine ganze Stadt mit heißen Quellen liegt, aber das holen wir einfach nach.