Und dann war er da. Der sich lange ankündigende Reiseburnout. Nichts unbekanntes, auch nicht für uns, aber nach fast 4 Jahren, hatten wir gedacht, dass wir es durch sehr sehr langsames Reisen irgendwie vermeiden könnten. Aber spätestens seit Malaysia, wo alles viel komplizierter wurde, spitzte sich die Situation zu und plötzlich sitzt man glücklich und dann weinend im Café und will nicht mehr jede Woche weiter.
Die Visaverlängerung in der Tasche, wollten wir eigentlich nach Lombok weiter, aber die kommenden Monate geben keinen Raum für eine längere Pause und so entschieden wir eine Notbremsung zu machen. Wir fuhren zurück nach Tejakula, nachdem wir eine Woche in Singaraja in den Bergen waren.

Mega, bei der wir vorher schon gewohnt hatten, begrüßte uns mit „welcome home“ und wir begannen in der Umgebung, die weitab von Hotspots liegt, nach einer Bleibe für einen Monat zu suchen. Es gab ein Haus im Wald mit Feuerstelle und vielen Katzen und eine kleine Hotelanlage mit Pool.

Gerade als wir zusagten, fragte Mega, ob wir ihr Traumhaus, das vorne am Wasser steht, und das wir bereits letzte Woche bestaunt hatten, anschauen möchten. Für uns war das viel zu teuer, aber sie machte uns ein großartiges Angebot und so zogen wir nur einen Tag später um in dieses riesige offene Haus. Hier werden wir kochen, relaxen, neue Ideen verfolgen, Dinge aufarbeiten und gesunden. Wir haben sogar Besuch, von Mensch und Tier. Leben mit Hühnern, Katzen und Geckos und wenn das Meer ruhig genug ist, springen wir ins Wasser zu den vielen bunten Fischen.


Das erste mal seit fast 4 Jahren, wissen wir nicht, wo der andere in diesem riesigen Haus ist. Oben bei den Sitzsäcken, auf einem der umlaufenden Balkone, auf der Lümmelwiese unten, dem Salon im 1.OG, in einem der 4 Doppelbetten, in der Badewanne im Außenbad, in der Hängematte, oben oder unten, im Pavillon am Meer oder mit dem Roller unterwegs im Ort. Eine ganz neue Situation für uns. Nicht selten schreiben wir uns jetzt online und fragen: Wo bist du?
Sollte all das nicht reichen, werden wir die ersten 2 Wochen auf den Philippinen nutzen um Urlaub zu machen. Aber bis dahin ist noch Zeit. Ich mach mir jetzt erstmal einen Bananasmoothie….

Unsere Zeit in unserem Häuschen neigt sich dem Ende zu. Haben wir uns erholt? Keine Ahnung. Vielleicht sind die drei Wochen Gewitter und das sehr laute Meer nicht so erholsam wie gehofft, vielleicht brauchen wir mehr Zeit. Vielleicht essen wir auch Zuviel ungesunden Kram oder bewegen uns zu wenig. Schlafen nicht genug… aber weiter möchten wir. Und das ist ja schon einmal der erste Schritt. Einen besseren Ort für soviel Regen konnte man gar nicht haben. Ich (B) habe YouTube Videos gebastelt und hatte viel Spaß dabei, Ute hat Sport gemacht und wir haben Smoothiebowls, Milchshakes und leckere Gerichte gezaubert (Video dazu gibts bei 🎥). Wir haben Dinge aussortiert, Katzen (und leider auch Riesen-Moschusspitzmäuse) beherbergt. Wir haben einen Ausflug in die Berge zu einer Kaffeeplantage gemacht und einen zurück nach Amed in eine Café (3 Std Fahrt für 2 Std Café).

Ausflug zu Bali Beans hinauf ins Hochland. Martina und David aus Genève, die wir den Abend zuvor in unser Haus eingeladen haben, haben uns im Gegenzug eingeladen sie am nächsten Tag auf die Kaffeeplantage zu begleiten. Und so machen wir einen Ausflug hinauf. Und da wir schon so viele Kaffeeplantagen besichtigt haben, konzentrierten wir uns, während sie die Tour durch die Bäume machen, auf das Essenzielle und süppeln uns durch die Kaffeekarte und knuddeln den Welpen. Was will man mehr als Welpen und Kaffee?
Auch wenn wir für unser Leben gerne in Cafés sind und Milchkaffees schlabbern, sind wir trotzdem bis heute keine wirklichen „pure Kaffee“-Trinker und so nicken wir als wir fruchtig, herber und soft testen dürfen und versuchen das Schütteln zu unterdrücken. Alles zu stark. Aber bestimmt gut. Es ist wie mit Wein. Wir lieben das Ritual, weniger den Geschmack. Aber das ist ok so. In Schokolade sind wir da besser. Leider.


Aber dass der balinesische (Warung-) Kaffee auch mit Milch nicht wirklich schmeckt, kriegen sogar wir mit. Das konnten Laoten und Vietnamesen besser. Aber darum ging es heute nicht. Wir haben nach langer Zeit endlich mal wieder Kontakt zu anderen Reisenden und das tut richtig gut und so verbringen wir auch den Abend noch zusammen in unserem Lieblingswarung um die Ecke, bevor die beiden am nächsten morgen nach Amed weiter fahren … und wir wieder alleine sind. Das wird langsam zu einem Problem und daran müssen wir arbeiten, wir brauchen dringend mehr Kontakte. Das heute war ein sehr guter Anfang und hat in Erinnerung gerufen, was uns so gefehlt hat seit … Laos und Borneo.


Was nun? Für Samstag sind noch schwerere Gewitter angesagt und ausgerechnet da müssen wir (diesesmal mit ZWEI Rucksäcken) auf 2000 Meter den Vulkan hinauf Rollern, werden eine Nacht im „Krater“ verbringen und dann nach Ubud weiterfahren. Dort werden wir den Roller nach 6 Wochen wieder abgeben und uns langsam Richtung Flughafen bewegen von woaus es am 19.02. auf die Philippinen geht. Da steht uns noch was bevor in Manila. Wir versuchen es gelassen zu nehmen. Und wenn nötig machen wir noch Urlaub statt reisen, da wir inzwischen herausbekommen haben, dass wir den Aufenthalt auf den Philippinen, doch verlängern können. Vielleicht gibt s da ja mal keinen Regen. Wäre das erste mal seit August (in Deutschland)…