Das also ist Borneo.
Die Stadt Kuching trägt den Malaiischen Namen für Katze. Deshalb ist alles hier Katzen geweiht. Es gibt überall Statuen und ein Katzenmuseum mit allem was sich um Katzen dreht, von schlimmsten Kitsch, über Garfield bis zu ausgestopften Katzen. Der innere Kern der Stadt wirkt klein, ruhig und pendelt ständig zwischen „total tote Hose“ (spätestens ab 17Uhr) und netten kleinen Lokalitäten.


Es gibt gratis und fast gratis Busse und krasse Gebäude, die ein wenig tribestyle haben. Offizielle Gebäude haben den Charakter von überdimensionalen Stammeshäusern, die weit über die Stadt zu sehen sind.
Außerdem bekommen wir für Borneo bzw für den Staat Sarawak einen eigenen Stempel in den Pass, da sie so unabhängig von Malaysia zu sein scheinen, dass wir noch einmal durch die Immigration einreisen müssen. Außerdem werden deutschen Bürgern die Farben der Nationalfahnen stark bekannt vorkommen.


Kuching bedeutet aber auch Regen, Regen, Regen.
Als wir ein paar Tage später in den Dschungel fliegen und wieder nach Kuching zurückkommen, regnet es in Strömen und der Flugbegleiter sagt: it s raining. It s Kuching.
Nicht nur das:
Die Donnerschläge bei Gewittern hier sind nicht von dieser Welt. Sowas Lautes haben wir noch nie gehört.


Auch die Menschen hier sind komplett anders als auf Festland Malaysia. Sie sind offen, kommunikativ, lächeln religionsübergreifend, schauen uns in die Augen. Der Mist mit der schriftlichen Kommunikation und der Fußgängerunfreundlichen Verkehrsführung bleibt allerdings gleich. So irren wir sage und schreibe 6 Tage in Folge durch eine kleine Mall, bevor wir die Rolltreppe finden und den gesamten Foodcourt entdecken wir erst nach 10 Tagen. Das ist mal ein gutes Customer Guidance.
Anyway. Wir fühlen uns wohl und erkunden die umliegenden Miniurwaldschnipsel, in denen kaum noch etwas lebt und wenn dann gibt es nicht mehr genug Futter in der Natur, so dass die Orang Utans zugefüttert werden müssen.
Aber hej, der Flyer im Hostel wirbt für die Palmölindustrie und beschreibt darin ernsthaft, dass die Palmölplantagen Naturschutz sind und das Überleben der Affen sicherstellen.

Cat Museum

Semenggoh Wildlife Center

Besuch im kleinem Resturwald.
Der kostenlose Bus fährt zwar für die 30km 2,5 Stunden und durchfuhr unterschiedliches Wetter aber wir hatten Glück und trotz fruitseason kam ein Orang heraus und lies sich zufüttern. Der kleine Dschungel reicht dafür nämlich außerhalb der fruitseason nicht mehr aus, die verbliebenen 27 Tiere zu ernähren.
Merkste was?
Die große Kokosnuss zerlegte er in Sekunden.

Infos wie komme ich dahin und was kostet es findet ihr in unserem Beitrag zu Kuching Borneo – alles was du wissen musst.

Bako Nationalpark



Mit dem Bus geht es fast gratis zum Nationalpark.
Dort „kaufen“ wir uns (gefühlt) ein Boot und lassen uns in den Park schippern.
Das Waldkind Ute schaut irritiert auf das jauchzende Küstenkind, wenn das Boot über die Wellen springt.


Am Strand wartet bereits eine Affenrotte. Dass das beinahe die einzigen Tiere sind, die wir heute sehen, wissen wir da noch nicht.


Um 15 Uhr müssen wir zurück, weil dann die Tide zu flach wird und so melden wir uns beim Nationalpark an, hinterlegen, wohin wir gehen (viel ist eh nicht möglich) und stapfen los.

Direkt vorm Haus gräbt Pumba und Familie das Gelände um.



Sobald wir aber den Dschungel betreten ist Schluss mit Tieren.
Wir sind ziemlich enttäuscht, wie tot der Dschungel ist. Man sieht und hört noch nicht mal Vögel. Nur Zikaden.
Jede Stadt in Thailand und Indonesien hat gefühlt mehr Tiere und besonders Vögel.



Nach 2 Std sehen wir einen Gecko. Dafür hätte ich aber das Bett nicht verlassen müssen, an der Zimmerdecke hatte ich den gleichen.

Die Landschaft ist nett. Erinnert uns teils unerwartet an Finnland und Schweden.



Die Strände sind mit Meeresmüll verdreckt.
Man sollte schon denken, dass die hohen Einnahmen wenigstens ab und zu für eine Reinigung reichen müssten.
Wegen der Salzwasserkrokodile sind die Strände aber eh nicht zum baden geeignet und leider droht auch schon wieder ein Gewitter.
Ein weiterer Blick auf einen anderen Strand ist dagegen wirklich schön.


Alles in allem, ein schöner aber leider überbewerteter Nationalpark. Kann man machen, aber für uns ist es eher enttäuschend.
Leider sehen wir auch die Nasenaffen nicht, da diese zur Zeit erst abends oder früh morgens um das Headquarter anzutreffen sind, wenn die doofen Tagestouristen weg sind.

Ergo: Als Ausflug ok, extra anreisen? Nein.

Hier findet hier alle weiteren Infos zum Bako Nationalpark.

Die Erwartung an Borneo sind halt bei den meisten Menschen – wie auch uns – einfach höher, wenn man Borneo hört.

Dann waten wir zum Boot hinaus, fahren übers Meer, den Fluss hinauf zurück nachhause.
Uns macht es traurig, dass eigentlich immer nur kleine Schnipsel Natur, die der Mensch eh nur schwer bewohnen kann, als Nationalparks eingerichtet werden.