Dann gehts für uns nach fast einer Woche schweren Herzens weiter nach Koh Samui. Wir erwarten unseren Katamaran, stattdessen bekommen wir dieses… „Ruderboot mit drei Motoren“, das nicht mal am Pier anlanden kann. Es bringt uns vollkommen überteuert aber schnell an den Strand. Die unsportlichen von uns (hüstel), werden noch die Düne hochgeschoben und dann gehen wir zum Rollerverleih 100 Meter weiter. Die Verkäuferin vom Boot hatte betont, dass es auf keinen Fall Rollerverleihe im Umkreis von 3 km um das Pier gäbe und will unbedingt die Shuttles verkaufen. Es gibt natürlich Dutzende. Wir pendeln also die 5 km zu unserer neuen Unterkunft und freuen uns bei der Weiterfahrt, den Roller wieder direkt am Pier abgeben zu können. Wir werden erst in den nächsten Tagen verstehen, dass die Weiterfahrt nur vom 20 km entfernten Nathon Pier möglich ist. Aber dazu ein andermal mehr.
Unser Hotel wird von Franzosen geführt und ist deshalb superschön eingerichtet und durchdacht. Wir haben eine richtige Wohnung mit 2 Räumen und Lümmelwiese im Wohnzimmer, Esstisch, Community Kitchen, einen Pool mit Wasserrutsche und vieles mehr. Das ist ja richtig Urlaub.


Wir erwarten von Koh Samui das Schlimmste und denken, dann wird es besser, weil die Erwartungen so tief sind. Das ist leider nicht so. Wenigstens nicht am ersten Tag. Wir fragen uns warum Leute hier Urlaub machen, wenn sie doch gleich in einer Großstadt Urlaub machen könnten. Die Strände sind eh kaum noch erreichbar, da von Resorts komplett abgeriegelt. Nachts lese ich die Erinnerungen von Backpackern aus den 80/90ern und es schmerzt bis die Tränen kommen, beim Lesen, wie das Leben hier einmal war und was daraus geworden ist:
Dass es auch noch anderes gibt finden wir die nächsten Tage heraus.

Unser erster Versuch mehrer Strände zu erreichen scheitert daran, dass nun riesige internationale Firmen wie das Ritz Carlton, Hilton usw beschlossen haben, dass nur ihre Gäste den Strand betreten dürfen ( lt Gesetz sind alle Strände öffentlich).
Irgendwann auf verschlungen Wegen gibt es einen Weg zwischen Betonmauern von Resorts hindurch zu einem Restaurant. Als erstes fällt Ute der fette Hund auf, der sich kurz darauf als Schwein entpuppt. Aber er ist nichts im Vergleich zu der gewaltigen Sau, die durchs Restaurant tobt. Ich beschließe heute kein Pork zu bestellen, werde aber mit kreativen Geräuschen und Hüpfen auf meinem Fuß unter meinem Tisch, dennoch von einem Vogel darauf aufmerksam gemacht, dass ich Futter abzugeben habe. Der Strand ist nett, winzig und natürlich zubetoniert, so dass sich kein Bild lohnt.
Vorher besuchen wir die verschiedenen Tempel, die in Thailand – anders als in den anderen SOA Staaten immer ein wenig kitschiger wirken. Aber immerhin besser als ein ans Kreuz gehämmerter blutiger Jüngling.

Und es gibt sie doch… die Insel, die NOCH nicht gänzlich zu gebaut ist. Es gibt ruhige Ecken und einsame Strände, an denen wir sogar alleine sind. Erst nach der kompletten Umrundung wird das Gesamtbild der Insel deutlich und der Westen und Süden ist teils noch sehr ursprünglich. Im Vergleich zu anderen Orten nicht unglaublich schön, aber im Vergleich zu der anderen Seite der Insel, die Gegend, in die wir definitiv eher reisen würden. Wir baden, finden eine Alternative zur teuren Speedboatfahrt und werden dadurch zwei Drittel sparen und besuchen den toten Mönch, der vor langer Zeit seinen Tod vorher gesagt hat und noch heute da herum sitzt. Den Trick kann ich auch, will ich aber nicht.
Dann wird s wieder voller. Ein überdimensionierter Chinese wird angebetet und danach wird s wieder weniger hübsch in Lamai. War sicher mal hübsch aber ist eher wie Mallorca und viele europäische Restaurants. Immerhin gibts hier einen öffentlichen Zugang für den Pöbel äääh Public.
Nach einer Runde um die Insel kommen wir wieder in unserer schönen Unterkunft an.
Wie unser Bekannter aus Honk Kong schon sagte: zwei Tage für Koh Samui reichen völlig aus. Den zweiten werden wir in unserer schönen Unterkunft mit Katzen und Pool verbringen und einen zweiten Roller holen – am richtigen Pier. – damit wir den hier am falschen Pier zurückgeben können.

Der Grund zu bleiben ist unsere ferienhausähnliche Unterkunft, Charlie unser zugebuchter Kater und dass wir hier selbst kochen können. Man munkelt ein Grund, sei, dass die Wasserrutsche eingeschaltet worden war, weil plötzlich Kinder im Hotel waren, die aber keine Chance hatten, wegen der Frau, die ständig die Rutsche blockierte.


Den eigentlich letzten Tag verbringen wir in der Hitze des Tages am Strand, der tatsächlich ganz schön ist, aber die Sorge vor den Würfelquallen wird s nur ein kurzes Geplansche, bevor wir uns wieder um die Streuner der Insel kümmern müssen. Man verlangt gestreichelt zu werden. Die Vögel auf Koh Samui machen mit Gesang und Klickgeräuschen unter dem Tisch darauf aufmerksam, dass es Zeit wird das nächste Reiskorn zu schießen.


Der erste Regen kommt in der Nacht der Abreise. Zur Erinnerung: wir wollen am Morgen 20 km zum Pier fahren (mit Ute und Gepäck auf dem Roller), ich fahre zurück und hole meinen Rucksack = 60 km)
Der nichtendenwollende Plattregen am nächsten Tag, der Straßen zu Flüssen macht argumentiert, ebenso wie Charlie, dass es sinnvoller ist zu bleiben und so wird s ein lazy Tag. Den Tag darauf regnet es noch immer und wir beladen den Roller in der Not mit BEIDEN großen Rucksäcken, uns beiden und zwei weiteren Rucksäcken. Wir sind eindeutig zu lange in Asien. Aber wir schaffen es langsam und klatschnass die Fähre zu erreichen und sparen satte 40 € ein, weil wir die Autofähre, statt des Katamarans nehmen. Dann geht in Sura Thani der Kampf um eine Minibus Verbindung nach Ranong los und ganz untypisch (aber vorher schon gelesen) werden wir angeschrien und es wird versucht mehr Geld zu bekommen, obwohl wir den Bus gerade schon bezahlt haben. Hier zeigt Thailand im ganzen Bereich der drei Inseln und der Hafenstädte an Land sein raffgieriges unfreundliches Gesicht, wie wir es nur aus Vietnam kennen. Also schnell weg hier. Schön war es teilweise trotzdem und besonders Koh Phangan bleibt uns in schöner Erinnerung. Der dreiwöchige Umweg über die Kohs war nicht umsonst aber jetzt gehts auf die andere Seite Richtung Myanmars Grenze.