Wir sind um 16 Uhr angekommen, im Dauerregen, haben große Probleme gehabt mit Grabfahrern, die hier den miesen Trick anwenden, mit dem sie mehr Geld bekommen, vom 10 km entfernten Busbahnhof in die Stadt, aber um 18 Uhr haben wir bereits die ganze Stadt angeschaut. Wir haben aber drei Nächte gebucht.
Was machen wir bloß?


Die Stadt versucht mit ihrem historischen sehr kleinen aber leider nicht gut erhaltenen Kern an den Erfolg durch Streetart an Georgetown anzuknüpfen. Das macht es auf keinen Fall schlechter. Es ist halt sehr klein. Und alle Cafés haben krasse Leckereien, leider zu teuer und leider immer mehr so portugiesisch eingerichtet. So nennen wir gekachelte eher dunkle (wegen Wärme) Lokalitäten, die meist keine gemütlichen Sessel, sondern eher Tische mit Stühlen haben. Diese haben eines meiner German Lieblingswörter nicht: „Aufenthaltsqualität“. Oder wie der Gastronom sagen würde: Verdammte ewige Kaffeeschlürfer.


Um 17 Uhr schließen bereits alle Restaurants und uns droht der Hungertod, als auch das letzte Restaurant sich weigert uns viertel vor Schluss noch was zu essen zu machen. Erst nachdem wir in einem Laden notdürftig Kekse tanken finden wir danach noch ein nettes bezahlbares Lokal das britische Spaghetti Carbonara auf der Karte anbietet. Schmeckt trotzdem.



Wir sind früh im Hotel, stellen dann fest, dass die Hälfte der beschriebenen Eigenschaften nicht vorhanden sind (sowas kennen wir bisher hauptsächlich aus Vietnam), es fehlt u.a. WIFI und die Steckdose, mit der ich mein medizinische Gerät betreibe. Diesesmal stellt uns das auf eine gute Verhandlungsposition mit dem Vermieter und so drückt er uns am nächsten Tag das Geld für eine nicht stornierbare Nacht Cash in die Hand und wir haben nur noch 1,5 Tage zu überbrücken.

Höhlentempel

Am späten Nachmittag lassen wir uns mit einem Grab die 10 km zu einer der Höhlen fahren, in der sich ein Tempel befindet. Auch wenn diese Tropfsteinhöhle komplett durch betoniert ist, ist sie noch immer beeindruckend, gerade durch ihre Kombination von Tempel und Höhle. Innen ist sie auf jeden Fall schöner als die Batu Caves in Kuala Lumpur.
Schon das große Eingangsloch sieht beeindruckend aus und es schießen eine Menge Vögel rein und raus.
Zum Glück habe ich mein Kaninchen nicht mitgebracht, sie sind hier ebenso wie Hund und Katze verboten. Na hoffentlich können die Katzen das lesen.


Dadurch, dass die Höhle nach wenigen – vielleicht 100 – Metern auf der anderen Seite des Berges, eine ebenso große Öffnung hat, gibt es einen sehr angenehmen Luftzug. Der Blick auf das dahinter liegende Tal beeindruckt und schockiert gleichermaßen.
Der Lärm, der hereindröhnt kündigt es an: Auch hier wird der Berg hinter der Höhle komplett abgetragen. Das kleine Tal wird bald kein Tal mehr sein. Die Leute hier tragen massenweise komplette Bergketten ab, nicht nur partiell wie anderswo auf der Welt. Die chinesischen Namen der Firmen müssen nichts bedeuten, können aber.


Das Schöne an dem Tal ist das Grün und das Wasser, das ein wenig künstlich aufgestaut ist und natürlich für jede Art der künstlichen Bespassung ausgeschlachtet wird. Bootfahren, Hüpfburg, Bogenschiessen und und und…
Wir als Europäer blenden den Lärm des Bergabbaus aus und schauen lieber hinauf an den gewaltigen Wänden entlang, wo sich noch ein wenig Dschungel befindet und wo viele Tiere leben. Wir stellen uns dann immer vor, wie es einst gewesen sein muss, hier im kleinen Tal. Und wenn dann ein Mensch in dieser Höhle saß, in den Dschungel schaute und den Luftzug genoss, während die Affen durch die Bäume hangelten und nicht wie heute Touristenhandtaschen angreifen.

Im Inneren sind noch große Stalaktiten zu sehen, kleine und große Altäre auf verwundenen Ebenen und jede Menge Getränkeautomaten 😉 .

Rubin, unser Grabfahrer zurück in die Stadt fragt, ob er noch ein paar Bilder für seine Frau zuhause schießen darf.
Aber das ist nur der Anfang einer tagelangen Kommunikation, „my brother …“


Merke: Ipoh kann man machen aber mehr als einen Tag braucht man nicht.