Heraklion / Iraklio

Bei unserer Ankunft in Heraklion schüttet es. Das macht nichts. Wir haben auf der 11 stündigen Überfahrt eh kaum geschlafen und fahren jetzt an den Strand, um eben dieses nachzuholen, bevor wir dann in die Stadt zurück fahren, um uns im örtlichen KEP (Gesundheitsamt) unsere ANCA Nummer zu besorgen, die wir für eine Boosterimpung in Griechenland brauchen.
Schlange stehen kennen die Griechen nicht und so sind wir zwar nur zu viert in der Schlange, aber nach ca 30 Leuten vor uns sind wir irgendwann da, werden als Obdachlose registriert und können in 15 Tagen oder einem Monat einen Termin buchen, wenn die Nummer irgendwann freigeschaltet ist. Dann kann das nochmal einen Monat dauern bis wir dran sind. Aber hauptsache wir bekommen sie. Da die Stadt nicht viel hergibt, außer einem kleinem Weihnachtsmarkt verschwinden wir in ein süßes Café, um den Regen auszusitzen bevor wir wieder an den Strand zum schlafen fahren, natürlich wieder im Regen und mit nassen Hunden.



Matala

Den nächsten Tag geht s nach Matala. Der Ort ist scheinbar bekannt, weil hier einst Hippies in den Sandsteinhöhlen lebten. Der Ort lebt noch immer von dem Flair, auch wenn hier keine Hippies mehr leben. Was nicht heißt, dass in den Höhlen niemand mehr lebt. Es gibt sogar jemanden, der seit 37 Jahren dort lebt. Die jetzigen Bewohner sind aber eher Einzelgänger.
Man trifft sie manchmal im Winter auf dem geschlossenen aber doch offenen Campingplatz.

Hier bleiben auch wir die nächsten Tage. Wir treffen alte Bekannte, die wir aus Lefkada kennen und neue Bekannte, wovon einige uns auf einem Großteil unserer weiteren Reise digital oder real begleiten. Schöne Abende am Lagerfeuer mit vielen kreativen Ideen, wie ich von unterwegs Geld verdienen könnte. Zwei Gitarren und Menschen, die zu Fuß (aus Deutschland) her gereist sind, mit dem Fahrrad gekommen sind und wir mit den Autos.


Nach vier Tagen müssen wir weiter. Wir haben mit Freunden zu Weihnachten ein Häuschen in Chania gemietet. Wir wollen das Hängemattenwetter nutzen, um noch ein bisschen etwas auf dem Weg anzuschauen.

Prevelli Palmenstrand – Schlucht

Deshalb ist unser nächster Punkt der Palmenstrand. Auf dem Weg dorthin müssen wir durch kleine Gassen und mitten über ausgebreitete Olivennetze fahren. Wenigsten zeigt der Bauer, dass wir einfach drüber fahren sollen. Komisches Gefühl. Am komplett leeren Parkplatz hoch über dem Strand sitzt bereits ein Kater, als hätte er uns erwartet. Weit und breit kein Mensch, kein Haus, kein Futter. Dünn sieht er nicht aus, aber er vertilgt das Katzenfutter als wollte er sagen : „habt dank, aber es hat schon ein wenig lang gedauert, dass die Herrschaften erschienen sind“.
Von hier oben sieht man dass das Tal bereits im Dunkeln liegt und so machen wir uns erst am nächsten Morgen an den Abstieg. Die Nacht mit Kater.


Wir sind viel zu warm angezogen. 22 Grad und die Sonne knallt als wir von entsetzen wilden Gänsen beschimpft im schönen Palmenwald verschwinden. Der Anfang steht komplett unter Wasser und wir kämpfen uns von abgestorbenem Palmenwedel zu Palmenwedel, um danach bei herrlichem Papageiengesang die Schlucht und den Fluss mit den Palmen zu erkunden. Ute wirft ihr Handy nach ekeligen Würmern in einer Pfütze aber sonst ist es wunderschön so alleine hier. Ute ist sich nicht sicher, ob die Gänse uns wieder an den Strand zurück lassen, aber wir dürfen und machen uns an den Aufstieg zu unserem Kater…



Rethymno

Es dauert ein paar Wochen bis ich diesen Stadtnamen richtig schreibe, die Vokale an die richtigen Stellen schreibe oder der Aussprache näher komme.
Vorbei an Spili mit seinem Löwenbrunnen geht es nach Rethymno. Der Altstadtbereich ist ganz nett. Zur Zeit ist das meiste geschlossen, aber man kann erahnen was hier Im Sommer los sein könnte. Hier wird endlich Wäsche gewaschen, natürlich die Katzen der Burg gestreichelt und natürlich ein Kaffee ge… – nein Moment – wir waren im Café aber die unverschämten Preise ließen es zu Toast und Cola werden. Ein Effekt, den wir seit Wochen erst nach und nach verstehen: die angegebenen Preise über der Theke, sind fast immer Lockangebote, die nur für Takeaway gelten. Ein unschönes Geschäft, was schon seit Athen einen faden Beigeschmack hinterlässt, besonders wenn eine Tasse Kaffee (kein Pott) dann 4.50-5€ kostet.

In der kleinen Stadt Georgioupoulis haben wir eine Nacht am Hafen übernachtet, bevor wir weiter nach Chania gefahren sind.
Morgens sind wir über den langen Damm aus Findlingen hinüber zur Kapelle im Meer balanciert, während wir immer versuchten den über den Damm schlagenden Wellen von rechts und links auszuweichen.