Dumaguete hat uns sofort in seinen Bann gezogen. The city of gentle people scheint nicht nur ein Slogan zu sein. Während andere Reisende die Stadt nur für den Sprung von einem Pier zum anderen nutzen, haben wir uns hier mehrere Tage aufgehalten.
Die Stadt liegt auf der Insel Negros Oriental die wiederum einige Menge Städte beherbergt, die einem merkwürdig bekannt vorkommen wie Pamplona, Valencia, Cadiz usw.

Abgesehen von den extrem aggressiven Tricyclefahrern am Touristenkorridor am Pier waren die Menschen komplett anders, als auf der Insel Cebu. Sie schauten uns an und lächelten auch mal. Zum ersten Mal gefallen uns die Philippinen ausgerechnet hier, wo es eigentlich nichts gibt.

Der Jeepneyfahrer, der uns trotz des Streits mit den Tricyclefahrern mitgenommen hat, zeigt uns, dass wir die Rucksäcke aufs Dach legen sollen. Da es keine Reling gibt, denken wir er schnallt sie noch fest, aber nach einer Stunde fahren wir einfach los. Gehört so. Ok. Sie sind schwer. Das ist Physik. Fühlt sich trotzdem komisch an.


Am Boulevard versammelt sich abends die ganze Stadt. Eine unglaubliche Stimmung. Ein Chor singt, dort trainieren Karategruppen, direkt daneben tanzen die Erwachsenen, dahinter wird Volleyball gespielt, kleine Essensstände versorgen die Bummelnden. Am Samstag Abend spielte plötzlich eine Band im Park Tanzmusik und wir konnten mal eben einen Jive aufs Parket legen.



In der Stadt gibt es das berühmte Sans Rival Café, das schon seit den 70ern Buttercremetorte herstellt, wegen der die Leute weit anreisen, aber auch eine christliche Kantine in der wir sehr günstig essen können.
Von Dumaguete aus besuchen wir das Hinterland, heiße Quellen und fahren an der Küste entlang zu einem natürlichen Hafen für Weltumsegler, der irgendwo im Nirgendwo liegt…

Ausflug zu einer heißen Quelle

Berge bei Dumaguete. Urplötzlich sind wir mitten in der Natur. Dann dampft die Straße. Hier dringt überall heißes Wasser aus dem Gestein entlang der neuen Straße. Wir besuchen eine heisse Quelle und essen etwas bei einem Stand in einem Dorf. Und da hier alles amerikanisiert ist, ist unser Hotdog einen Meter lang und wir bekommen einen zweiten Cheeseburger dazu. Insgesamt 1,70€ für alles drei. Aber diesen Hotdog weg zu arbeiten ist kein Spaß, zumal das Ding natürlich wieder süß ist. Aber die Umgebung ist toll. Leider ist unser Roller zu schwach weiter hoch in die Berge zu fahren. Auch wenn ein Philippino uns das empfiehlt, nachdem er den linken Arm in die Luft reißt als er hört, dass wir Deutsche sind und sich hundertmal entschuldigt als wir ihm klarmachen, dass er das mit Deutschen nicht machen sollte, schließlich hat dieses Monster 6 Mio unserer Mitmenschen ermordet. Manchmal muss man es einfach sagen. Am Ende ist es ein tolles Gespräch und er freut sich, dass wir da sind, rät uns aber bei dem kleinem Roller davon ab, die schöne Strecke hoch zu fahren. Stattdessen fahren wir ins carwash&coffee.

Die Küste entlang zu einem natürlichen Hafen für Weltumsegler

Von Dumaguete aus sind wir in den Süden Negro Orientals gefahren. Hier soll es einen natürlichen Hafen für Weltumsegler geben. Auf dem Weg dahin machen wir Halt an einem Strand der vollgeparkt ist mit Hunderten Rollern. Hier finden gerade Kämpfe in einer Hahnenkampfarena statt. Wir passieren einige Felder auf denen scheinbar neue sehr ärmliche Hütten gebaut wurden. Es wirkt wie ein Slum auf den Feldern.


Am Ziel angekommen besuchen wir erst den Fischerhafen wo die Fischer gerade riesige Berge von Netzen reparieren.
Danach geht es über eine kleine Straße zum Weltumsegler Hafen in der Tambobo Bay. Hier sind viele Segelboote gesunken oder im miserablen Zustand. Bewohnt sahen nur zwei aus, eins davon ist ein kleines deutsches Segelboot. Hier gibt es nichts außer einem kleinem Steg zu einer Art Restaurant, das man leicht übersehen kann. Herrlich still auch jetzt am Wochenende.

Da es bald dunkel wird, müssen wir nun 1,5 Stunden zurück. Wir erleben leider auch wieder Schattenseiten dieses Landes, bei denen es nicht selten um die Beziehung zu Tieren geht. Kein Land in Südostasien hat bisher Tiere so schlimm behandelt wie die Philippinen und zwar auf allen Ebenen und das soll was heißen. So fahren wir heute hinter einem Ceres Linienbus. Der ganz ohne Not und Grund ein Huhn totfährt. Nicht weil er nicht ausweichen kann. Nein er fährt auf dem Stand los.
Schlimmer war es bisher nur in Sri Lanka.
Dennoch war der Ausflug anstrengend aber spannend und wie kehren zurück nach Dumaguete, essen wieder in der christlichen Kantine und geben den Roller ab, weil es morgen mit der Fähre nach Siquijor geht, worauf wir uns schon lange freuen. Die Voodooinsel, die Feuerinsel, wegen ihrer blutroten Sonnenuntergänge und die Insel der Hexen.

Infos:

Fähre von Liloan (Cebu) nach Sibulan (Negros Oriental) 270 PHP für Beide.

Den Roller haben wir bei Hey Dudz bike´s rental gemietet. Wir haben 450 PHP pro Tag für den Roller gezahlt.

Fähre nach Siquijor 468 PHP für Beide. Wir haben nicht die teure Speed Ferry genommen.