Nachdem wir noch einmal zur minoischen Siedlung Gournia zurückgefahren sind, frühstücken wir mit unseren Müsli Schüsseln am Strand von Pachia Ammos, wo wir die letzte Nacht verbracht haben. Heute geht es zum „Riss“, der uns gestern von weitem beeindruckt hat. Der Weg dorthin wird immer kleiner, endet praktisch an einer Fabrik im nirgendwo und es ist nicht ganz klar, ob der Schotterweg daneben weitergefahren werden soll und wir geben es nach 100 Metern auf. Dann geht s zu Fuß zur Kapelle und von da aus kämpfen wir uns rechts an der Kapelle durch hohes Gras einer fliehenden Ziegenherde hinterher, direkt am Graben entlang, indem alte Wassermühlenreste stehen. Immer dem Riss entgegen. „Es sieht nicht so aus, als ob viele den Riss besuchen“, sage ich immer in Vorsicht vor Schlangen. Wir kämpfen uns links den Hang hoch und … stehen auf einem breiten Feldweg direkt zur Schlucht. Man hätte nur LINKS um die Kirche gehen müssen. Grmpf. Die Ziegen sind jetzt nicht nur vor uns, sondern bis weit oben in der Steilwand stehen Ziegen und Babies und beobachten uns bimmelnd. Was so schön aussieht ist ein Riesenproblem, weil seitdem der Pinienwald am Hang abgebrannt ist, gibt der illegale Ziegentrieb den neuen Pflanzen keine Chance. Ein kretonisches Problem. In den Spalt hinein kommen wir nicht. Nur zwei Bergsteiger haben vor vielen Jahren den 1 km langen Spalt in 7 Tagen lebend durchquert, andere hatten im besten Fall nur das Glück nicht umzukommen und umdrehen zu müssen. Die Geier, die ihre Kreise drehen warten nur auf einen Fehler. Die Schlucht ist daher nahezu unberührt, wurde als Versteck vor Nazis und Osmanen genutzt und besteht aus Dutzenden Wasserfällen und Seen, die in Stufen nach unten zu uns führen. Wir staunen von hier, über Höhe, Ziegen und Geier.

Dann gehts mit tollen Ausblicken am Meer entlang und beim Müll entsorgen werden wir von Katzen überrannt bevor es zur Richtis Schlucht geht.