Sehr teurer und sinnloser Umweg ans schwarze Meer und zum Donaudelta.
Wir beschließen spontan doch ins Donaudelta zu fahren, was bedeutet 300+300 km Umweg.
Die Fahrt ist lang und jede Brücke über die breite Donau kostet weitere kleine Mautbeträge. Wir fahren hunderte Kilometer durch flurbereinigtes Agrarland, das bis zum Horizont reicht und mit modernsten Maschinen betrieben wird. Den ersten Stopp machen wir an der Donau, auf dem einzigen nicht bewirtschafteten Streifen, auf dem die Schäfer ihre Schaf-/Eselherden entlang treiben.


Am nächsten Morgen gehts weiter nach Constance. Die Stadt wird kommen. Substanz ist teils da. Cafés auch. Keine Anreise wert aber nett. Hier gibt/gab es auch eine Lagune, deren Strand so zugeknallt mit Hotels ist, dass man weder Lagune noch den sehr breiten Strand sieht. Und nun bauen sie Hotels vor die erste Reihe auf den Strand. Das tut weh.


Auf dem ewigen Weg nach Norden sehen wir interessante Küstenlandschaften, die hinter Agrarland noch schilfbedeckt sind. Leider dürfen wir hier nicht schlafen. Am nächsten Tag erreichen wir das Donaudelta und sind ein wenig enttäuscht, dass das Agrarland bis an den Fluss heranreicht. Und die Bootstour, wegen der wir hergekommen sind, entpuppt sich als sehr teuer, da wir wegen weniger Touristen das ganze Boot mieten müssten. Wir stehen in einer Feldeinfahrt (Luftlinie paar 100 Meter vor der Ukraine) und denken über die „Theorie der versenkten Kosten“ nach, ergo ob es Sinn macht, nur weil wir schon soviel Geld bezahlt haben, nochmal viel Geld zu zahlen, damit es nicht umsonst war. Wir sagen „nein“ und finden doch noch einen schönen Platz am Fluss. Vom Delta sehen wir allerdings nichts.

Am nächsten Tag geht es viele Stunden zurück nach Westen, bis die Donau wieder zu kreuzen ist. Aber es gibt keine Brücke und so muss der gesamte Verkehr auf dutzenden privat betriebenen Lastkähnen, die zu Fähren umfunktioniert wurden auf die andere Seite gebracht werden. Man fahre einfach eine der Böschungen hinunter und lasse sich auf die andere Seite bringen.
Dort die Böschungen rauf liegt Brăila, eine große Stadt mit alter Bausubstanz und viel Renovierungsbedarf.