Wir treffen uns um 7 Uhr am Büro und fahren mit dem Bus runter an den Hafen, um unser Boot zu besteigen.
Heute herrscht eine geschlossene Wolkendecke und es ist kühl. Selbst mit Jacke und Kaputze ist es kalt, weil ein starker Wind bläst. Vom absolut ruhigen Wasser in der Halong Bucht bekommen wir nicht viel mit.
Dennoch sind wir froh, dass es nicht – wie bei Yvi drei Tage zuvor – regnet.
Wir fahren vorbei an Familien, die auf dem Wasser und vom Fischfang und Ausflugsfahrten leben. Wir lernen, dass die Hunde, die wir hier überall auf den schwimmenden Fischzuchtbecken sehen, die Greifvögel vertreiben sollen, die ansonsten gerne mal zum plündern vorbei kommen. Inzwischen gibt es sogar ein Homestay auf dem Wasser.



Wir fahren eine Stunde durch die bizarren Felsformationen und Tan berichtet uns über die nasty Monkeys und die lovely Monkeys. Mit Lovley Monkeys meint er die extrem selten gewordenen Cat Ba Languren, die von den Einwohnern gejagt wurden, um sie für 300 Dollar pro Stück an die Chinesen zu verkaufen, die mit ihren anscheinend immer währenden Potenzproblemen, ja so gut wie jedes seltene Tier zu Pulver verarbeiten.
Erst durch den Tourismus wurde dieser Trend hier gerade noch gestoppt. Aber es sind inzwischen so wenige, dass man sie praktisch nicht mehr sieht und wir werden auch nicht aufbrechen, um sie zu suchen. Diese Affenart kann nicht schwimmen und ist deshalb nur auf einer Insel beheimatet, wo jetzt bereits wieder 100 Stück leben. Und es gab letztes Jahr 3 Babies.

Mit den nasty Monkeys meint er die gewöhnlichen Affen. Makaken , die überall in Asien beheimatet sind. Das die so nasty sind, liegt wohl auch eher daran, dass sie von Touristen so geärgert werden. So hätten wir uns den Stopp auf der Affeninsel auch sparen können, wo Touristen den Affen Bier zu trinken geben und natürlich sogar ein Resort rein gebaut wurde, dessen Besitzer sich nun darüber aufregt, dass die Affen ständig alles stehlen. Da hätte er natürlich niemals drauf kommen können.

Hunderte Touristen, kämpfen sich auf dieser Insel einen Berg hoch, was eigentlich eine Kletterpartie ist und oben ist einfach kein Platz für alle. Es gibt oben auch keine glatte Fläche sondern nur spitze Felsen. Der Ausblick ist wunderschön, aber nichts für ungeübte Kletterer. Wir haben einige Verletzte gesehen und das hier hat auf jeden Fall das Potential für schwerste Unfälle.



Monkey Island war der Abschluss unserer Reise. Zuvor waren wir allerdings noch Kajak fahren. Wir kommen vor dem großen Ansturm am schwimmenden Kajakverleih an und paddeln mit unserem Guide durch mehrere Höhlen in von Bergen umschlossene Lagunen hinein. Auf dem Steg sind ein paar Fische gefangen, die den Touristen als Anschauungsobjekte dienen. Naja, müsste nicht sein, aber so sehen wir einen Fisch, der kurz in einem der Becken an die Oberfläche kommt, als er mit Hühnchen gefüttert wird, der einen wunderschönen bunten „Faden“ am Kopf hinter sich her zieht.

Dann fahren wir eine Stunde in die Halong Bucht. Dort gibt es über 2000 solcher Felsen wie in der Lan Ha Bucht. Wir halten mit unserem Boot in einer wunderschönen Landschaft und ein paar ganz mutige Polen springen ins Wasser.

Kalt is es eher bei Rauskommen. Währenddessen wird drinnen das reichhaltige Essen vorbereitet und wir werden in Sechsergruppen auf die Tische verteilt. Es gibt Red Snapper, Reis, Gemüse, Springrolls, Schweinebällchen, Hühnchen, Erdnüsse süß-salzig, Tofu und Omlett. Hier lernen wir Charlotte und Arthur aus Frankreich kennen, mit denen wir uns auf Anhieb gut verstehen. Daraus entwickelt sich auf unserer Weiterreise eine intensive Freundschaft und wir sorgen dafür, dass wir uns immer wieder treffen.

Infos Bootstour:
Es gibt viele Touranbieter. Uns war wichtig, dass er lange fährt, dass er abseits der anderen fährt. Positiv war der perfekt englisch sprechende Guide Tan, der sogar auf Monkey Island Müll sammelte und sich energisch dafür einsetzte, die Affen in Ruhe zu lassen. Ausserdem gab es an Board ein tolles Essen in absoluter Einsamkeit in der Halong Bay, einen Badestopp, anderthalb Stunden Kajaktour durch drei Höhlen. Der Preis in der Onlinebuchung war 24 Euro, vor Ort könnte es auch günstiger gehen. Das Büro liegt an der Uferpromenade in Cat Ba.