Die Donaña ist ein 50.000 Hektar großes Naturschutzgebiet zwischen Cadiz und Huelva. Es besteht aus einer Lagunen- und Dünendlandschaft. Das Feuchtgebiet ist für viele Arten ein Rückzugsgebiet.

Auf dem Weg zu unserem ersten Ziel in der Donaña El Rocio, fahren wir an unendlich vielen Agrarfeldern vorbei. Gewächshäuser mit hauptsächlich Erdbeeren die angebaut werden. Es überrascht uns nicht sehr, denn die Kombination aus Naturpark/Nationalpark und Agrarindustrie ist in Spanien gängige Praxis.

Der Ort El Rocio überrascht uns um so mehr. Die Einfahrt in den Ort geht von Teer- in Sandstraßen über. Die Häuser sehen aus wie in einer Westernstadt und der ganze Ort ist von Sandstraßen durchzogen. Wir parken zuerst ausserhalb des Ortes an der Lagune und bekommen von Weitem den Blick auf die große wunderschöne Kirche zu sehen. Im Ort gehen wie durch einige Straßen spazieren und vor fast jedem Haus gibt es einen Schlagbaum, um daran Pferde anzubinden. Im Sommer muss es hier richtig voll sein. Die vielen Restaurants lassen darauf schließen.

Von dort aus fahren wir weiter zu El Acebuche, dem Besucherzentrum. Das Zentrum war geschlossen, aber man kann von dortaus auf einem Rundweg aus Holzstegen an verschiedenen Lagunen entlang spazieren. Leider waren die Lagunen ohne Wasser und es waren keine Tiere zu sehen. Es ist ein netter Spaziergang durch eine Pinienlandschaft, mehr nicht.

Im Anschluss lesen wir einen Artikel über das fehlende Wasser in der Donaña: Die umliegende Agrarwirtschaft klaut der Donaña seit den 90igern stetig immer mehr Wasser durch illegale Brunnen und wasserintensivem Beerenanbau. Für eine Schale Erdbeeren braucht man eine Badewanne voll Wasser und hier werden 90% der Erdbeeren aus Spanien angebaut. Der Wasserverlust hat schon Auswirkungen auf die Vielfalt der Arten. Immer mehr Feuchtgebiete der Donaña trocknen aus, der Grundwasserspiegel sinkt, einige Arten haben ihren Lebensraum verloren und sind aus der Donaña verschwunden. Naturschützer schlagen seit Jahrzenten Alarm, leider wird wenig von der Regierung unternommen um die Natur zu schützen, da die Landwirtschaft höhere Einnahmen einbringt.

El Rocio

Die Dünen von Matalascañas

Vom Besucherzentrum fahren wir weiter nach Matalascañas. Dies ist ein Ferienort der mitten in die Dünenlandschaft gebaut wurde. Links und rechts vom Ort gibt es noch die ursprüngliche Dünenlandschaft. Wir halten an einem Parkplatz gegenüber vom Gran Hotel del Coto an und von dort aus erreicht man den Eingang zu den Dünen. Wir spazieren auf Holzstegen durch die Dünen, wobei teilweise die Holzstege durch Sandverwehungen verschwinden. Es fühlt sich für Björn wie zuhause an.

Die verbrannte Steilküste

Weiter geht es dann an der Küste entlang Richtung Huelva. Sobald wir aus Matalascañas raus sind fahren wir an einer hohen Düne (wie ein hoher, steiler Bergrücken) entlang. Am Anfang sind noch Pinien zu sehen, doch dies schlägt dann in eine abgebrannte Landschaft um. 2017 ist eine große Fläche in der Donaña abgebrannt, an dieser Stelle fahren wir jetzt vorbei. Bei der Düne parken wir an einem neuen Parkplatz, von dem aus ein Holzsteg über die Düne zur Küste führt. Wir spazieren den Weg entlang, der uns an den endlosen Strand bringt. Eine Richtung dauert ca. 30 min. Der Weg endet an einer Plattform an der die Düne als ausgehärteter Sand zur bunten Steilküste abfällt. Eine Treppe führt nach unten und wir staunen über die rotgraugelbe Küste und den breiten Strand. Außer einem Angler, sind wir alleine an dem schönen Strand.

El Rompido

In El Rompido hinter Huelva gibt es einen schönen Wanderweg entlang des Flussbetts des Rio Piedras. Es ist der Inicio del Sendero del Rio Piedras. Dieser Teil gehört nicht mehr zur Donaña, ist aber auch ganz nett. Dabei ist besonders die vorgelagerte langegestreckte Sandinsel wahrscheinlich gerade im Sommer phänomenal.