Cirka. 3-4 Stunden nördlich von Luang Prabang liegt Nong Kiaw. Ein kleines verschlafenes Örtchen, das von vielen Backpackern als Ausgangspunkt für die Besuche der indigenen Dörfer genutzt wird. Hier liegt wirklich der Hund begraben. Es ist herrlich ruhig und brütend heiß. Nachts wird´s allerdings empfindlich kühl. Deshalb kann man hier auch gut in nicht klimatisierten Bungalows schlafen, die hier für ein paar Euro zu mieten sind und aussehen wie die Hütten aus den Achtzigern. An Guesthouses und Restaurants gibt es keinen Mangel. Allerdings ist halt irgendwann im Dorf auch mal Feierabend. Mit „Ausgehen“ ist hier nichts.

An manchen Stellen erinnert der Ort an eine Westernstadt, dann wieder ist alles modern. Über dem Ort sind die hohen Steilwände mit ihren Viewpoints beliebte Ausflugsziele.


Die Berge hier sind zur Zeit braun. Es hat seit zwei Jahren scheinbar nur an 4 Tagen geregnet. Das hatten wir bereits in Luang Prabang gesehen. Das hat auch alte Urwaldriesen gekillt. Daher war die Gegend bei unserem Besuch leider nicht so grün.
Da die Amerikaner dieses Land ohne das Wissen ihres eigenen Senates (die ersten 5 Jahre) 9 Jahre lange bombardiert haben, liegen hier noch immer tonnenweise nicht explodierte Sprengkörper herum. Deshalb findet man in dem Dorf Bomben als Tische, Zaunpfähle, Bänke, Blumenkästen, Dekoration und allem was man daraus noch so basteln kann.

Es gibt einen netten Spa mit Massagen und Sauna, den wir dreimal besucht haben und ein paar schöne Viewpoints, die man besteigen kann.
Die „liegende Frau“ haben wir bestiegen. Sehr steil, ziemlich hoch. Aber auch sehr toll.

Früher konnte man von Luang Prabang bis hier mit dem Boot fahren. Das geht nicht mehr, weil die Chinesen bereits zwei der insgesamt 7 Kraftwerke gebaut haben, die hier am Nam Ou entstehen sollen.



Allerdings kann man von hier mit einem Longboat noch eine Stunde nach Norden fahren, nach Muang Ngoi. Einem kleinem schönen Dorf am Fluss, wo man es richtig gut aushalten kann…

My name is… what´s your name?

In Nong Kiaw trifft sich die Jugend jeden Abend auf der Betonbrücke, die hier den Fluss überquert. Sie wirkt ein wenig wie ein Fremdkörper, ist aber für lange Strecken, die einzige Möglichkeit, den Fluss zu überqueren. Gerade wird eine Staubstraße (die bei Trockenheit so staubig ist, dass der Staub beim gehen bis zur Hüfte aufpufft) nach Muang Ngoi gebaut, die noch durch Furten und indigene Dörfer führt und selbst mit 4×4 kaum zu machen ist.

Die Erlebnisse, die Reisende hier in den indigenen Dörfern erleben und uns berichtet haben sind sehr fremdartig und gewöhnungsbedürftig. Aber irgendwie geht es auch darum etwas ganz anderes zu erleben. Begonnen mit Blutsuppe, frisch zubereitet oder Rattenmahlzeiten bis hin zur Partnerwahl mit Fleischbeschau und testen der zukünftigen „Partnerinnen“ war alles dabei.

Am dritten Tag schleppen wir unser Gepäck runter zum Ufer, kaufen für 25.000 (2,50 Euro) Tickets und steigen mit vielen anderen in zwei Longtailboote, die uns eine Stunde nach Norden fahren werden.
Im anderen Boot sitzt zu dem Zeit Kathy, die wir bis jetzt noch nicht kennen, aber eine große Rolle in den nächsten Tagen spielen wird.
Zwei Boote schießen den Fluß hinauf. Eins wird ankommen…