Die Sonnenuntergänge am Mekong sind neonrot und nicht einzufangen mit dem Handy

Wir haben uns lange davor gedrückt nach Laos weiter zu reisen, weil wir nicht sicher waren, ob wir noch ein asiatisches Land ertragen, noch mehr Korruption, noch mehr Lärm und Aggressivität.
Um so erstaunter waren wir am Flughafen, als alle nicht nur englisch sprachen, sondern durchweg freundlich, maximal aber gelangweilt waren.
Alle Preise stehen genau dran.
Beim vor die Tür treten wurden wir zwar von einem Taxifahrer gefragt, dann aber in Ruhe gelassen und ein Minibus wollte 50.000 für 2 und brachte uns in die Stadt. Super englisch, sehr entspannte Fahrweise und kein einziges Hupen.
Wir hatten gehört, dass es hier weniger schlimm sein soll mit dem Hupen, aber hier wurde in 7 Tagen genau 2 mal gehupt. Die Autos stehen einfach hintereinander bis Platz ist.
An einer Mulde in der sich ein Lastwagen festgefahren hatte, blieben auf beiden Seiten alle Autos UND Roller stehen und warteten. Als der LKW raus fuhr, fuhr erstmal nur eine Seite. Alle anderen warteten AUCH die Roller, obwohl sie hätten durchfahren können.
Das wäre in Vietnam vollkommen undenkbar gewesen. Da hätten sich alle verkeilt. Nicht mal ein Drehen auf der Straße ist möglich ohne dass für eine halbe Stunde alle hinter dir durchdrücken, statt zu warten.



Wir zögerten auch bei den Ständen, weil wir keine Lust mehr hatten uns verarschen zu lassen und waren sehr erstaunt über Preise wie 5.000 (50 cent) für ein Bündel Bananen plus ein paar Früchte geschenkt.
Ja wir haben gehört, das sei nicht überall so, aber in Vietnam ist es NIRENDSWO so. Wir sind total glücklich. Diese Ruhe, diese Entspannung und diese Freundlichkeit der Menschen. Außerdem ist es sehr entspannend, hier nicht der Virusangst ausgesetzt zu sein, auch wenn wir natürlich wissen, dass es unerkannt hier sein könnte. Dennoch ist die Stimmung so entspannt und sehr europäisch. Sehr französisch um genau zu sein.

Wir mussten erstmal wieder lernen Tipps von Hotelbesitzern zu vertrauen und Verkäufern im Allgemeinen. Natürlich kann man handeln und sollte das auch tun und die Preise hier, in den Restaurants sind gelinde gesagt eine Frechheit, aber dafür ist es wirklich wunderschön.


Als wir gelandet sind haben wir uns gefühlt, als wären wir in eine sichere Zone evakuiert worden und unsere Erschöpfung überrollte uns wie ein Burnout. Burnout vom Reisen? Es fühlte sich an als wolle sich der Geist gar nicht mehr erholen, egal wieviel Zeit wir ihm gaben und so verlängerten wir unseren Aufenthalt und wechselten das Hotel und von rücksichtslosen Chinesen weg zu kommen und sind nun bis Übermorgen 10 Nächte hier.
Und nach ein paar Tagen auf dem Zimmer und dem Balkon, dem Wundenlecken, waschen, Blog aufholen, Tagebuch schreiben, Weiterreise planen und vielen netten Ausflügen und noch viel mehr schönen Cafés stellt sich so ganz langsam eine Revitalisierung ein.


Immerhin ist es für uns jetzt schon denkbar, übermorgen für ein paar Tage nach Norden zu fahren ( die Busse sollen total gut fahren ) und dort zu bleiben, dann mit dem Boot nochmal ein paar Stunden weiter zu fahren, höher in die Natur, um dann wieder hierher zurückzukehren und zu entscheiden, ob s dann schon den Mekong hoch nach Thailand weiter geht, oder ob wir noch bleiben. Ob wir auf einer Büffelfarm hier arbeiten wollen oder ob wir auf unsere Freunde aus Kambodscha warten wollen.



Wir haben hier die schönsten Wasserfälle gesehen, die wir je gesehen haben und das soll was heißen nach Norwegen, Island, Costa Rica, Bali, Sri Lanka, Vietnam… Dazu ein Rettungspark für Bären, die zur Gewinnung von Gallensaft in winzigen Käfigen gehalten wurden.
Eine wahnsinnige tolle Idee auf einer Büffelfarm, einen schönen Schmetterlingspark und eine wundeschöne Altstadt.
Die Elefanten Farmen haben wir bewusst ausgelassen, genauso wie das Elephant Festival.