Nach dem Rettungseinsatz hat dieser Ort seine Unschuld verloren und wir fahren heraus aus dem Gebiet und treffen auf einen weiteren Strand für Surfer. Dort treffen wir einige unsrer Surfer von unsrer Beach wieder und es gibt ein schönes kleines Café am Meer und einen süßen kleinen Hund, den ich einpacken und mitnehmen möchte.

Ansonsten ist es hier nicht so lauschig wie auf dem andern Platz, dafür gibt es hier 2-3 wirklich schöne Unterkünfte für Surfer. Wir fahren also weiter und fahren uns fest, weil der Weg entlang des Strandes zu unserem nächstens Ziel (und nebenbei der grüne Weg) von der Gemeinde blockiert wurde und Dutzende Surferbusse die Kanten blockieren. Irgendwie schaffen wir es zu drehen und fahren außen rum zur anderen Seite. Dort ist wieder eine Lagune, eine Fischfabrik, viele Pilger, Frischwasser und ein Strand mit wenigen Parkplätzen. Auch hier ist es wunderschön. 

Aber da das Wasser kalt ist fahren wir weiter und nur wenige Kilometer später sind wir am nächsten Strand und werden mit einem Moin aus dem Hamburger Bulli begrüßt. Dieser Strand ist unfassbar schön in seinen Farben aber nicht bebadebar. Die Wellen brechen vor dem Strand rasen dann ca 2 Meter einen Hügel hinauf auf den Strand und rasen dann über den Strand. Dort in entstehenden Wasser könnte man baden, wenn man s kalt mag. Das tolle ist, der Strand ist danach menschenleer und zieht sich über Kilometer schneeweiß die Küste lang. Man könnte hier nackt baden, was in Spanien inzwischen unter hohen Strafen steht außer an ausgewiesenen Stränden. Spanier halt. 

Ganz hinten wo der Strand endet ist noch ein Parkplatz mit viel Wiese und Dünen, dort könnte man übernachten aber irgendwie zieht es uns weiter nach Fisterra oder Finisterre, dem früheren Ende der Welt und dem Ende des Jacobswegs und den Null Kilometer Stein. 

Als wir da ankommen sind wir geschockt von dem Kommerz und den Gucci Tussi und wir sehen Pilger, die weinen, als sie den Weg geschafft haben und die irgendwie versuchen einen ruhigen Platz zu finden, um die Reise abzuschließen, wofür es hier leider wenig Platz gibt. 

Wieder mal sind wir enttäuscht vom Camino, der so anders zu sein scheint, als vorgestellt. Dennoch passiert ein Wunder, als wir genau da sitzen, wo der grüne Wanderweg und alle Jacobswege enden, am Ziel aller Pilgerwege bekommt Ute die erleichternde Nachricht, dass das Erbe nach 2,5 Jahren endlich geklärt ist und sie kann endlich beginnen zu trauern, was man ihr so lange verwehrt hat. Also endet auch für uns ein Weg genau hier. 

Wir wollen allerdings nicht mal zum picknicken hier bleiben und fahren viel längere Strecken als zuvor, denn es wird immer besiedelter. Natürlich gibt es immer wieder tolle Orte auf dem Weg aber letztendlich landen wir auf einem großen Platz unter Kiefern mit einem Strand und einem Fluss der hier hineinmündet und einer Million Mücken. Nur einer fehlt. Der grüne Pfeil. Wir werden ihn vermissen. 

Wir bleiben hier heute Nacht, gehen dann an den Strand, ich schreibe den Bericht über die letzen Tage und dann beschließe ich in Zukunft wieder weniger zu schreiben und mehr zu sein. Aber die Tage waren einfach so unglaublich, dass man davon berichten musste.