An vielen Orten in Vietnam kann man Motorräder für one way Mieten bekommen. Dabei wird dein Gepäck vom Unternehmen weiter transportiert, während du zum Zielort mit dem Bike fährst.


Wir starten um 10 Uhr an der Unterkunft La Terrazza in Hoi An und fahren über die hässliche Stadt Da Nang mit der großen Drachenbrücke hinauf zum Hai Van Pass.

Der Wolkenpass ist war vor einigen Jahren die einzige Verbindung neben der traumhaften Zugstrecke, über das Gebirge von Süd- nach Nordvietnam. Wie geschichtsträchtig diese Grenze ist, ist wahrscheinlich jedem klar und so zeugen die Ruinen am mittelmäßig interessanten Gipfel von den Kämpfen der Amerikaner, Franzsosen und Capa.
Wichtiger ist heute die Wetterscheide. Im Norden gibt es 4 Jahreszeiten, im Süden ist es das ganze Jahr mehr oder weniger tropisch.
Bei unserer Ankunft regnet es, was wir bei der Vorhersage leider für die ganze Strecke befürchtet hatten. Zum Glück beschränkt sich das auf den Wolkenpass.



Die alte Königs- und Hauptstadt Hué und unser Startpunkt Hoi An liegen nur 115 km durch das Gebirge getrennt voneinander entfernt.

Spannender als der Pass selber, waren die Aussichten auf Strände und die Bahnstrecke, die hier wunderschön unterhalb der Straße verläuft.



Nachdem man das Gebirge überquert hat, trifft man in einem recht beschaulich daliegenden Ort wieder auf den restlichen Verkehr, der heute durch einen Tunnel fährt.


Über den Berg kämpfen sich heute nur noch Treibstofflaster und Touristen, die in deren Abgasen über den Pass fahren.



Danach gibt es ein paar noch unbebaute Strände, die natürlich gerade mit Resorts zugebaut werden.



Wir sind an der Lagune 40 km vor Hué abgebogen, um von dort einen Umweg über die Strecke am Meer entlang zu machen. Zu Beginn gab es wunderschöne Reisfelder und andere grüne Abschnitte.



Nach ein paar Kilometern sieht man dann immer mehr Grabstätten, bis man fast nur noch durch bunte, große und kleine Grabstätten fährt. Allerdings, wie üblich in Vietnam, nicht in einem seperaten Friedhof, sondern verteilt zwischen Häusern, Orten und Landschaften.
Über 40 km hat sich dieses Bild nicht mehr verändert. Im Gegenteil: Die Gräber wurden immer zahlreicher und immer größer, um nicht zu sagen: Gigantisch.


Eine halbe Stunde vor Hué haben sie Größen von Tempeln erreicht und mancherorts, fährt man durch ganze Ortschaften, die praktisch nur aus Häusern bestehen, die eigentlich Gräber sind. Dazwischen gibt es aber immer auch normale Häuser und Schulen.



Als wir versuchen herauszubekommen, was das hier ist, finden wir im Internet nach langem Suchen den Begriff „Ghost City“, der zwar nur einen extrem kompakten Teil im Norden beschreibt, aber dennoch ein wenig über die Geschichte preisgibt. Es gilt, wie man evtl weiß, in Vietnam immer die Ahnen zu ehren. Das wird mit Opfergaben aber auch mit besonders schönen Gräbern gemacht. Dabei werden die Gebeine für 7 Jahren unter einem Sandhaufen verscharrt, dann wieder ausgegraben und die Knochen in eine kleine Kiste gepackt, die nach oben nur mit Sand verschlossen ist, damit die Verbindung zum Himmel offen bleibt. Danach werden sie IN der eigentlichen Grabstätte beigesetzt. Soweit nichts besonderes.
Allerdings gilt es dabei auch ein wenig zu zeigen, wie wohlhabend man ist und wie viel wert einem die Ahnen sind. Und das ganze ist hier anscheindend in einem irren Wettstreit gegipfelt, wie wir ihn in diesem Ausmaß noch nicht gesehen haben. Umso erstaunlicher, dass dieser Ort kaum Erwähnung findet. Unter anderem auch deshalb, weil auf der Seeseite, hinter den Gräbern ein unendlicher, nahezu unberührter Strand liegt, auf dem pitoresk Fischerboote liegen, die jedem Touristen eigentlich die Finger wundknipsen lassen müsste.
Leider mussten wir wegen der einbrechenden Dunkelheit weiter und konnten keine ausführlichen Bilder machen.

So kamen wir Abends im Dunkeln gegen 19 Uhr in Hué an. 9 Stunden, obwohl wir nur eine Pause am Pass und eine am Strand gemacht haben und den bescheuerten Elephant Fall noch nicht mal besucht haben, weil er eh nur aus aus blauen Plastiktüten aufgestautem Wasser besteht.
Keine Ahnung wie andere das hinbekommen.
Unser Gepäck war ein wenig ramponiert aber nicht in einem so schlechten Zustand wie der Roller mit dem wir die Tour gefahren sind.



Das Unternehmen hat uns, wahrscheinlich im Wissen, dass wir keine Zeit mehr haben, um den Roller noch zu tauschen, den schlechtesten Roller vorbei gebracht, den wir je bekommen haben.
Die Reifen waren runter (toll im Regen auf dem Pass), die eine Bremse ging gar nicht (toll im Gebirge), der Spiegel war zerbrochen, der Schlüssel fiel beim fahren aus dem Schloss, aber der Roller lief weiter, der Stossdämpfer vorne war so wenig vorhanden, dass bei jeder Bremsung und bei jedem winzigsten Loch der Roller nach vorne runter ging und Metall auf Metall knallte, der linke Griff, rutschte die ganze Zeit vom Lenker, so dass man die ganze Zeit einen Druck nach innen ausüben musste, der Helm war so rott, dass auf der halben Fahrt, die Befestigung abfiel, weil die Schraube verrostet war und wir Glück hatten, dass wir noch unsere eigenen Helme dabei hatten, der rechte Blnker war praktisch nicht vorhanden und und und…
In diesem Fall kann man sagen, das Unternehmen hat das gewusst, billigend in Kauf genommen, dass etwas passiert und bewusst einen Roller an die Kunden gegeben, die dann höchstwahrscheinlich nicht mit dem, beim Hotel vorbei gebrachten Roller nochmal zum Unternehmen fahren und tauschen, weil s dann zeitlich nicht mehr schaffbar wäre.
Das hatten wir am Abend zuvor fast befürchtet, weil das eigentlich schon fast die Regel in Vietnam ist, aber wir hatten gehofft, dass wir uns irren.
Wir können daher Gem´s in Hué und Hoi An auf keinen Fall empfehlen, obwohl er eigentlich top Bewertungen hat.

Wer s dennoch riskieren will: 13§ für die Miete. 2$ pro Gepäckstück 1$ für jedes weitere. Also vom Preis her super. Aber da gibts noch andere Anbieter.