Kategorie: Tipps und Hintergrundinformationen

Hund Katze Frosch

Wer Kamboscha hört, hört oft schräge Dinge, wie von Schlachthöfen für Hunden. Die wird es sicher geben. Uns ist sowas nicht begegnet, auch wenn ich nicht sicher sein kann, dass ich es bemerken würde.
Aber anders herum sehen wir dutzende Hunde auf der Straße herum laufen. Sehr, sehr viele Hunde. Gut das mag kein Argument sein, aber sicher eins dafür, dass Hunde nicht ständig gegessen werden. Sie werden eher mit durchgefüttert, auch wenn sie nicht so gefüttert werden wie in Thailand, sind sie doch keine Störenfriede, die ständig verjagt werden, wenn sie durch die Restaurants ziehen. Das gleiche gilt für Katzen, die sich teils sehr starkt vermehren und von denen man mal ein paar auf die Speisekarte setzen sollte. Natürlich nur ein Scherz 🙂
Die meisten Katzen haben hier so kurze oder „gebrochene“ Schwänze, wie wir es schon auf den Gillis erlebt haben. Auch hier ist das angeblich auf den geringen Genpool zurückzuführen, den die wenigen seinerzeit durch Franzosen eingeschleppten Katzen bereit hielt.

Was allerdings auf der Speisekarte steht sind Frösche. Ich erinnere mich an meine Kindheit, über die Entrüstungen, weil die Franzosen Froschschenkel aßen und frage mich mal wieder, wer eigentlich Tiere in essbar und nicht essbar einteilt. Wieso Katzen, Hunde, Frösche, Spatzen nicht, aber sehr wohl Lämmer, Kaninchen, Kälber, Schweine und Hühner.



Wir haben noch gar keinen Frosch probiert, aber warum eigentlich nicht. Der einzige Grund warum nicht, ist mir glasklar vor Augen, aber der umfasst eigentlich alle Tiere und als wir den wirklich schlimmen Transport von Schweinen vor uns auf der Brücke sehen, wo die Hälfte schon verendet ist, frage ich mich das allemahl.

Schlafanzüge

Als wir die ersten male Frauen in Schlafanzügen mit wilden Comic Mustern auf einem Markt sahen, lachten wir noch und sagten :“Schau mal, sie ist schon umgezogen“.
Mittlerweile kennen wir unseren Irrtum. Überall in Kambodscha laufen die Menschen in Schlafanzügen herum. Irgendwann fragen wir das Internet danach und bekommen eine schlüssige Erklärung.
Es ist luftig und bequem und man darf nicht vergessen, dass die Bevölkerung unter den roten Khmer in einheitliche schwarze Schlafanzüge gezwungen wurde. Da macht der lustige bunte Pyjama ja geradezu Sinn, wenn er nicht sogar ein Statement ist.
Reflektion dazu

Vogelfrauen und Hexer

Über die Vogelfrauen haben wir ja bereits in Phnom Penh geschrieben. Sie halten in winzigen Käfigen mehrere hundert Vögel gefangen. Oft Spatzen und ähnliche, damit du sie frei kaufen kannst und dann Glück hast. Ein sehr schlimmer Zustand, den man bei dem Aberglauben leider nicht so schnell beenden wird, da dieser eng verknüft mit dem eigentlichen Glauben ist, auch wenn das wahrscheinlich mehr eine angedichtete Logik ist genau wie die große Anzahl an angeblichen Hexern, die jedes Jahr von den einheimischen Gelyncht wird, wenn irgendwelche Einwohner eines Dorfes auf angeblich unerklärliche Weise sterben. So wurde erst diesen Monat ein Mann erstochen, dem seit Jahren vorgeworfen wird, seine Umgebung zu verhexen. Der Mann war selbst auf der Polizei erschienen, um zu beteuern, dass er keine schwarze Magie ausübe. Es gab keine Anzeichen auf unnatürliche Tode der Gestorbenen und eine Dorfkonferenz auf der der Mann nochmal beteuerte, keine schwarze Magie auszuüben und die Polizei die Dorfbevölkerung vor Lynchjustiz warnte, scheint nichts gebracht zu haben. Und das ist nicht der einzige Fall im letzten Monat. Also lieber keine Zaubertricks vorführen?
Leider ist natürlich „schwarz Magie“ schnell im Spiel, wenn man so wenig Wissen hat. Das zeigt sich auch bei grundlegenden Gesundheitsfragen. So wird viel HIV übertragen, da die Mädchen sehr früh Geschlechtsverkehr haben und bis dahin nicht aufgeklärt sind. Schlimmer noch ist die hohe Kindersterblichkeit. Jedes achte Kind stirbt und das zu großen Teilen an leicht vermeidbaren Durchfallerkrankungen. Das Problem ist hausgemacht:

Toiletten und Kanalisation

Was man als Tourist nicht so leicht merkt: In Kambodscha gibt es im ländlichen Bereich kaum Toiletten. Man geht einfach in die Natur. Das führt natülich zu schlimmen Krankheiten wie Cholera und ähnlichem, wenn die einfachsten Zusammehänge zwischen Hygiene und Gesundheit nicht gegenwärtig sind. Es gibt inzwischen einige NGOs die hier ansetzen.
Dabei wird auch beigebracht, dass das Wasser, in das all das Abwasser fließt kein Trinkwasser ist. Woher aber sonst nehmen.
Wir selbst haben sehr oft gesehen, dass direkt neben den Bungalow das Wasser aus Duschen und wahrscheinlich aus Klos direkt in die Flüsse fließt, wo direkt daneben die Touristen baden. Wir sind für gewöhnlich nicht zimperlich und ich weiß auch, dass Marseille und Nizza auch als ich auf Interrail gefahren bin in den 90er noch ihre Abwässer ins Mittelmeer eingeleitet haben, in dem ich auch geschwommen bin, aber hier ist es sichtbarer und konzentrierter.
Sollten Resorts die Abwässer abpumpen lassen, haben wir das noch nicht gesehen und wüssten auch wiederrum nicht wohin. Das gleiche gilt für Müll.

Das Problem mit den nicht vorhanden Toiletten, besonders für Obdachlose ist uns in Phnom Penh aufgefallen und besonders die Lösung. Wir haben sehr viele öffentliche Toiletten gesehen, an denen sich die Leute auch mit einem Schlauch reinigen konnten. Elementar.
Dennoch soll P.P. auch riesige Probleme haben, da die gesamte Kloake in zwei Stadtseen gepupmot wird über einen offenen Kanal, der sich in der Regenzeit in die umliegende Stadt ergießt und natürlich schlussendlich im Mehkong landet, der inzwischen eine beträchtliche Umwelt- und Gesundheitsgefährdung aufweist. Und das Wasser fließt dann, gefüllt von immer mehr Städten auf seinem Lauf nach Vietnam und irgendwann ins Meer. Lecker.

Hygiene in Straßenküchen und Eis in Getränken


Die mangelnde Hygiene, hält uns nicht davon ab in Straßenküchen zu essen, aber wir schauen hier besser hin. Uns muss klar sein, dass wenn die Straßenküche von Bewohnern betrieben wird, die direkt dahinter im Zelt wohnen, einfach keine gute Bedingung herrscht, um sich die Hände ausreichend zu waschen, nachdem man sich irgendwo in der Natur erleichtert hat. Da könnten auch besonders Probleme bei der Kreuzkontermination auftreten. Fleisch wird geschnitten und gebraten: Safe. Aber der Salat wird auf dem gleichen Brett geschnitten und dadurch konterminiert. Nicht safe.

Der alte Grundsatz COOK it or PEEL it hilft dabei weiter und der gesunde Menschenverstand.


Wie gesagt das erste mal, dass wir darauf ein wenig mehr achten.
Das Eis scheint hier allerdings kein Problem zu sein. Wie in Thailand werden diese riesigen roten Eiskisten geliefert. Die sind mit sauberem Eis gefüllt. Wenn das Eis nicht mehr gebraucht wird, wird es auch zum Kühlen benutzt, dann aber nicht mehr für Getränke genutzt, wie uns auf Nachfragen auch in den kleinsten Küchen versichert wurde und so war es auch.
Die meisten Küchen, hätten auch gar keine Kapazitäten selbst Eis aus dem Wasserhahn zu ziehen und dann in Kisten umzufüllen.
Unser Schluss. Rote Kiste in Thailand oder Kabodscha bedeutet Eis kann man machen (Nicht Softeis natürlich sondern crushed oder Eiswürfel)



Man kann ausserdem auch in Kampot sauberes Wasser nachfüllen, wenn man Plastik sparen will. Aus einem Wasserspender (also großen Plastikgefäß) in der nördlichen Straße des Old Markets.